Wittmund

Invasive Pflanzen sorgen zunehmend für Probleme

| 22.07.2016 13:48 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Der Landkreis Wittmund informiert über Riesenbärenklau und den Japanischen Staudenknöterich. Die Bekämpfung dieser teilweise gefährlichen Pflanzen ist aufwendig und kaum bezahlbar. Grundstückseigentümer sind in der Pflicht.

Wittmund - Im Landkreis Wittmund werden sogenannte invasive Pflanzen zunehmend zum Problem. Darauf weist die Kreisverwaltung hin. Weit verbreitet sind der Japanische Staudenknöterich und der Riesenbärenklau, auch Herkulesstaude. Während der Knöterich allein durch seine großflächige Ausbreitung ein Problem darstellt, führt der Bärenklau bei Berührung zu Verätzungen.

Invasive Arten

Grundstückseigentümer, auf deren Flächen invasive Arten vorkommen, sind gesetzlich verpflichtet, eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Die Kreisverwaltung sammelt Hinweise auf Vorkommen der genannten Pflanzen durch den eigenen Außendienst sowie durch Tipps aus der Bevölkerung und fordert Eigentümer sogar schriftlich auf, tätig zu werden. Gemeldete und selbst entdeckte Vorkommen werden in einer Karte verzeichnet.

Informationen zu invasiven, nicht heimischen Arten gibt es online unter neobiota.bfn.de beim Bundesamt für Naturschutz oder beim Landkreis Wittmund (Telefon 04462/861299).

Beide Pflanzen gehören laut Kreissprecher Ralf Klöker zu den nicht einheimischen Pflanzen, die inzwischen so stark verbreitet sind, dass es für eine vollständige Beseitigung schon zu spät ist. Klöker: „Eine vollständige Bekämpfung ist unmöglich und wäre zudem wohl unbezahlbar.“

Massive Ausbreitung verhindern

Bei der Bekämpfung dieser Arten, die meistens als Zier- oder Nutzpflanzen eingeführt wurden und verwildert sind, gehe es daher darum, lediglich die weitere massive Ausbreitung sowie eine Zerstörung oder Beeinträchtigung schützenswerter Arten und Gebiete zu verhindern. Grundstückseigentümer stehen in Deutschland sogar in der Pflicht, an der Bekämpfung mitzuwirken. Der Landkreis Wittmund hilft mit Tipps zur Beseitigung setzt.

Bei dem stark aussamenden Riesenbärenklau sei es vor allem wichtig, nach der Blütezeit, kurz vor der Samenreife, die gesamten Blütenstände zu entfernen und als Restmüll zu entsorgen oder auf andere Weise eine Keimung der Saat zu verhindern, so Biologin Regina Kuklok-Grimm von der unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Wittmund. Kompostierung zerstöre die Keimfähigkeit der Samen nicht. Auch der Aufwand der Bekämpfung ist beträchtlich, erläutert die Fachfrau: „Die Entfernung der Samenstände ist manchmal mehrfach in der Vegetationszeit erforderlich.“

Beim Staudenknöterich gibt es ganz andere Probleme. Diese Pflanze ist extrem schnellwüchsig. Sie verbreitet sich nicht durch Samen, sondern durch ihr ausgedehntes Wurzel- und Ausläufersystem im Untergrund. Es hilft nur regelmäßiges Mähen (bis zu achtmal im Jahr) oder Beweidung.

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