Norden

Großbrand in Norden: Toter in Wohnhaus gefunden

Sven Schiefelbein
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Von Sven Schiefelbein
| 26.06.2017 15:04 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Bei einem Großbrand in Norden ist in der Nacht zu Montag ein Mensch ums Leben gekommen. Ein Mann wurde zudem schwer verletzt – er hatte sich mit einem Sprung aus dem Fenster des Mehrfamilienhauses gerettet.

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Ein Toter bei Großbrand in Norden
26.06.2017
Norden - In der Norder Bleicherslohne hat es am späten Sonntagabend einen Großbrand gegeben. Dabei ist nach Angaben der Polizei ein Mensch ums Leben gekommen. Zudem wurden mehrere Menschen verletzt, ein Mann schwer. Unter den Verletzten sind auch Feuerwehrleute.

Gegen 23 Uhr hatten Nachbarn zunächst Geräusche gehört. Sie waren durch einen lauten Knall auf einen brennenden Schuppen aufmerksam geworden und riefen die Feuerwehr. Die Freiwilligen Feuerwehren Norden, Hage, Lütetsburg und Leybuchtpolder waren mit 26 Fahrzeugen ausgerückt. Das Großaufgebot begann umgehend mit den Löscharbeiten. Zu dieser Zeit hatte das angrenzende Mehrfamilienhaus bereits in voller Ausdehnung gebrannt. „Aus mehreren Fenstern schlugen schon die Flammen“, so ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Norden. Das Feuer hatte zudem bereits auf ein Nachbargebäude übergegriffen, das über den Schuppen mit dem anderen Mehrfamilienhaus verbunden ist.

Als die Feuerwehr eintraf, schlugen die Flammen bereits aus den Fenstern. Bild: Feuerwehr
Als die Feuerwehr eintraf, schlugen die Flammen bereits aus den Fenstern. Bild: Feuerwehr

Bewohner brachte sich durch Sprung aus Fenster in Sicherheit

Wie der Sprecher sagte, hatte sich ein Bewohner durch einen Sprung aus einem Fenster des Mehrfamilienhauses in Sicherheit gebracht. Er zog sich dabei schwere Beinverletzungen zu. Auch drei Feuerwehrleute wurden verletzt. Zwei von ihnen hatten Rauch eingeatmet, ein weiterer verletzte sich am Fuß. Zwei weitere Bewohner hatten sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht, sie blieben unverletzt.

Wie hoch der Schaden ist, steht noch nicht fest. Bild: Feuerwehr
Wie hoch der Schaden ist, steht noch nicht fest. Bild: Feuerwehr

Die Löscharbeiten der rund 100 Einsatzkräfte dauerten bis in den frühen Morgen. Sie gestalteten sich allerdings schwierig. Denn die Straße ist recht schmal und für die Einsatzfahrzeuge schwer passierbar. „Es ist wohl die engste Straße in ganz Norden.“ Pikant auch: Die Drehleiter der Norder Feuerwehr hatte einen technischen Defekt. Offenbar war ein Schlauch geplatzt. Infolgedessen wurde die Drehleiter beschädigt und funktionierte nicht mehr, die der Auricher Feuerwehr musste angefordert werden. Gegen 5 Uhr waren die Flammen nahezu gelöscht. Dennoch konnten die Einsatzkräfte nicht verhindern, dass ein Mensch starb.

Spezialisten des Landeskriminalamtes angefordert

Unklar war zunächst, wie viele Menschen sich in dem Gebäude befanden, in dem laut Feuerwehr fünf Menschen leben. Denn ein Mann war nach dem Brand zunächst vermisst worden. Später dann Entwarnung: Der Mann hatte sich schon seit Längerem nicht mehr in dem Haus befunden.

Dennoch schlossen die Feuerwehrkräfte am Vormittag zunächst nicht aus, dass in dem Wohnhaus weitere Menschen eingeschlossen worden waren. Weil aber in dem Haus ein „granatenähnlicher Sprengkörper“ gefunden worden war, mussten sich die Kräfte zunächst zurückziehen. Aus Sorge davor, dass es eine Explosion geben könnte. Unterdessen wurden Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes in Hannover angefordert. Wie die Polizei auf Nachfrage dieser Zeitung sagte, konnten die Spezialisten später aber Entwarnung geben. Bei dem vermeintlichen Sprengkörper aus dem 2. Weltkrieg handelte es sich um eine ungefährliche Dekoration, eine Dekowaffe.

Wer der Tote ist, ist noch nicht bekannt. Laut einer Polizeisprecherin soll die Leiche nun obduziert werden. Unklar ist auch, wie es zu dem Feuer gekommen ist. Das sollen nun Spezialisten der Polizei ermitteln. Auch die Höhe des entstandenen Schadens ist noch unklar. Fest steht, dass das vom Feuer stärker betroffene Mehrfamilienhaus derzeit nicht mehr bewohnbar ist. Das andere Mehrfamilienhaus, dessen Bewohner unverletzt geblieben sind, wurde nur leicht beschädigt.

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