Emden

Grüne wollen Glyphosat in Emden verbieten

| 13.12.2017 14:00 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die Emder Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen wollen die Verwendung von Glyphosat in Emden unterbinden. Einen entsprechenden Vorschlag reichte sie jetzt bei der Stadtverwaltung ein.

Emden - Die Grünen im Rat der Stadt Emden wollen die Verwendung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat in Emden unterbinden. Das geht aus einer Mittelung des Fraktionsvorsitzenden Bernd Renken hervor. „Wir streben an, die Verwendung von Glyphosat durch die Verwaltung, aber auch durch Dritte auf städtischen Flächen auszuschließen“, heißt es in der Mitteilung. Von der Verwaltung will die Fraktion deshalb wissen, ob und – wenn ja – wo der Herbizidwirkstoff, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein, auf Flächen der Stadt Emden eingesetzt wird.

Die Fraktion hat deshalb als ersten Schritt einen Fragenkatalog an den Emder Oberbürgermeister Bernd Bornemann geschickt. Darin geht es nicht nur darum ob, von wem und auf welchen Flächen gegebenenfalls Glyphosat eingesetzt wird. Auch darüber, ob es bei Ausschreibungen Vorgaben zum Einsatz des Herbizids gibt, wollen die Grünen informiert werden.

Absprachen auf Bundesebene

Wie berichtet, hatte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) Ende November gegen alle Absprachen auf Bundesebene die Zustimmung im Europäischen Parlament zu einer fünfjährigen Genehmigungserneuerung für den umstrittenen Wirkstoff Glyphosat erteilt und damit eine EU-Mehrheit hergestellt. Die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) spricht sich gegen das Unkrautvernichtungsmittel aus und will den Einsatz so weit wie möglich beschränken. „Dem schließen wir uns an. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, für die Stadt Emden den Gebrauch von Glyphosat zu erfassen und den Ausstieg einzuleiten“, so Renken.

Dafür gebe es zwei gute Gründe, heißt es in der Mitteilung Renkens weiter: Die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation hat Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend beim Menschen eingestuft. Diese Einstufung bestätigt frühere Hinweise auf eine gesundheitsschädigende Wirkung. Die zuständigen Behörden relativieren diese Hinweise allerdings bisher. Zudem sind glyphosathaltige Herbizide laut Umweltbundesamt entscheidend mitverantwortlich für den dramatischen Verlust an biologischer Vielfalt in der Agrarlandschaft. Rückstände sind bei Menschen und Tieren sowie in Böden, Gewässern und zahlreichen Lebensmitteln nachweisbar.

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