Aurich

Theologe wirbt für Haltung gegen Rechtspopulismus“

| 17.04.2018 11:21 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Pastor Lutz Krügener sprach bei der Auricher Kirchenkreiskonferenz über die Friedensarbeit der Kirche und den Rechtspopulismus. Dabei äußerte er eine eindeutige Meinung.

Aurich - Mit den Themen Frieden und Rechtspopulismus hat sich die Kirchenkreiskonferenz, der Zusammenkunft aller Pastoren, Diakone und Sozialarbeiter des Kirchenkreises Aurich, bei seiner jüngsten Zusammenkunft beschäftigt. Zu Gast war der Beauftragte für die Friedensarbeit der Hannoverschen Landeskirche, Pastor Lutz Krügener.

Angesichts zahlreicher Krisenorte und Konflikte sei dieses Thema von höchster Brisanz, heißt es in einer Mitteilung der Superintendentur. „Unsere Welt ist wieder unsicherer geworden“, wird Krügener zitiert. „Wir werden nie sagen können: Jetzt ist Frieden. Frieden ist immer ein Prozess, um den wir neu erringen müssen.“

Viel mehr als Abwesenheit von Krieg

Krügener habe zunächst die Positionen der Landeskirche zu einer „Kirche des gerechten Friedens“ vorgestellt. „Weil wir aus dem Frieden Gottes leben, setzen wir uns als Kirche für gerechten Frieden ein“, so der Theologe. Dies impliziere einen Einsatz für einen Frieden, der weit über politische und militärische Vorstellungen hinausweist auf einen „Schalom“. Dies meine eine umfassende Bewahrung der Schöpfung und eine gerechte Verteilung der Lebensressourcen für alle Menschen, viel mehr also als die Abwesenheit von Krieg.

Die unantastbare Würde aller Menschen verlange auch, die kulturelle und religiöse Vielfalt in unserem Land zu respektieren. Dies müsse auch zu einer bewussten Bejahung eines interkulturellen und interreligiösen Miteinanders führen.

„Rechtspopulismus speist sich aus Angst“,

In einem zweiten Teil widmete sich Krügener dem Rechtspopulismus, heißt es weiter. „Rechtspopulismus speist sich aus Angst“, sagte er. Ihm liege eine Ideologie der Ungleichwertigkeit zu Grunde. Bestimmten Völkern oder Gruppen werden mehr Rechte als anderen zugeschrieben. Rechtspopulismus lebt von einer gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Man ist dann „gegen die da oben“ oder „die Flüchtlinge“, „die Muslime“ oder einfach „die Anderen“. Ein klares Freund- und Feindbild, eine Einteilung in „Wir“ und „Die“ seien Kennzeichen des Rechtspopulismus. Ihre Vertreter halten sich für Sprecher des Volkes und setzen eine Homogenität des Volkes voraus, die es in Wahrheit gar nicht gebe.

Krügener führte aus, dass dem nur mit klarer Haltung zu begegnen sei. Er bat darum, dass bei Gemeindeveranstaltungen und an vielen anderen Stellen für eine solche Haltung geworben werden.

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