Manslagt

Manslagt: Feuer in einsturzgefährdeter Scheune

Nina Harms
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Von Nina Harms
| 25.09.2018 16:21 Uhr | 2 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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In der einsturzgefährdeten Scheune eines Gulfhofs in Manslagt hat es in der Nacht zu Dienstag gebrannt. Nach den ersten Untersuchungen geht die Polizei von Brandstiftung aus.

Die Feuerwehr hatte die Flammen schnell unter Kontrolle.
Die Feuerwehr hatte die Flammen schnell unter Kontrolle.
Manslagt - Die Feuerwehren Krummhörn Nord und Ost sowie Visquard sind in der Nacht zu Dienstag zum Gulfhof an der Meestereistraße in Manslagt gerufen worden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist das Feuer in dem einsturzgefährdeten Gebäude absichtlich gelegt worden. Das teilte die Polizei am Dienstagnachmittag mit.

Das Feuer war einem Autofahrer gegen 3.40 Uhr aufgefallen. Nach Angaben der Polizei seien Flammen aus dem Dach des leerstehenden Gebäudes geschlagen. Der Autofahrer setzte den Notruf ab. Den rund 100 Einsatzkräften gelang es, den Brand zu löschen. Das angrenzende Wohnhaus blieb unbeschädigt. Verletzt wurde niemand. Größeren Schaden habe das Gebäude nicht genommen. Der Zustand sei nach dem Feuer nahezu der Gleiche wie vor dem Brand, so die Polizei. Am Dienstagnachmittag musste die Feuerwehr erneut ausrücken, weil noch Glutnester entdeckt worden waren.

Ärger um Gulfhof

Um den denkmalgeschützen Gulfhof in Manslagt gibt es seit Monaten Ärger. Weil die Scheune einsturzgefährdet ist, ist an der Stelle eine schmale Durchgangsstraße seit dem Frühjahr auf Anweisung des Landkreises Aurich aus Sicherheitsgründen gesperrt. Dadurch war es insbesondere vor dem ebenfalls an der Straße gelegenen Awo-Kindergarten regelmäßig zu viel Verkehr gekommen, wenn Eltern ihre Kinder bringen oder abholen.

Das Bauamt des Landkreises Aurich hat nach Aussagen von Kreissprecher Rainer Müller-Gummels zwischenzeitlich mehrfach vergeblich versucht, mit der Eigentümerin des Gulfhofs in Kontakt zu treten, um gemeinsam nach einer Lösung für das alte Gebäude zu suchen. Die Behörde hatte sogar in Aussicht gestellt, dass der einsturzgefährdete Teil der Scheune unter bestimmten Voraussetzunge abgerissen werden dürfe – trotz des Denkmalschutzes. Ausschlaggebend dafür sei die Höhe der Kosten. Seien diese so hoch, dass sie die Eigentümerin „wirtschaftlich unzumutbar belastet“, könne anstatt einer Instandsetzung ein Abriss erwägt werden. Wie der Landkreis kürzlich mitteilte, seien die Voraussetzungen dafür vermutlich gegeben.

Mit der Idee, das Gebäude abzureißen, können sich in der Gemeinde Krummhörn nicht alle anfreunden. Unter anderem hatte die FBL-Fraktion im Rat der Gemeinde gefordert, dass das Gebäude erhalten bleiben müsse.

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