Krummhörn

Abriss von Gulfhöfen: SPD kontert Kritik

| 08.11.2018 14:51 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Der Vorschlag der Krummhörner SPD, baufällige und denkmalgeschützte Gulfhöfe abzureißen, hat für Unruhe gesorgt. Ein Erhalt aller Gebäude sei jedoch „weltfremd“, bekräftigen die Sozialdemokraten.

Krummhörn - Die Krummhörner SPD hat für ihre Idee, baufällige Gulfhöfe, die unter Denkmalschutz stehen, abreißen zu lassen, Kritik einstecken müssen. Sowohl CDU und FBL, als auch der Verein Anno – die Gesellschaft zur Erhaltung ostfriesischer Kultur- und Baudenkmale – betonten die historische Bedeutung der Gulfhöfe für die Region und verwiesen auf die bestehenden gesetzlichen Regelungen, die vollkommen ausreichend seien (die OZ berichtete).

Die FBL habe den Vorschlag der Sozialdemokraten wissentlich falsch interpretiert, teilt SPD-Fraktionschef Alfred Jacobsen mit. Zudem unterstelle sie der SPD, diese wolle wahllos denkmalgeschützte Gebäude abreißen lassen. „Natürlich sollen möglichst viele Häuser erhalten bleiben, aber es können nicht alle erhalten bleiben“, so Jacobsen. Viele Gebäude stünden seit Jahrzehnten als Bauruinen in den Dörfern und könnten nicht mehr saniert werden. „Wollen wir wirklich weiterhin zusehen, bis diese nach einer gefühlten Ewigkeit dann völlig zusammen fallen?“

SPD will das Angebot des Vereins Anno annehmen

Stattdessen könnten die Häuser und Höfe abgerissen und auf den Flächen „unter sehr strengen Kriterien“ Baugrundstücke ausgewiesen werden. Die FBL versuche mit ihrer Kritik lediglich, „von der eigenen Passivität abzulenken und politisch mit diesen Provokationen zu punkten“, so Jacobsen.

Für die Arbeit des Vereins Anno, dem es gelungen sei, viele Häuser vor dem Verfall zu bewahren, findet der SPD-Fraktionschef lobende Worte. Dennoch könne auch Anno nicht alle Denkmale retten. „Dieser Glaube ist weltfremd und nicht finanzierbar“, so Jacobsen. Das Angebot des Vereins, gemeinsam zu überlegen, wie möglichst viele Baudenkmale erhalten werden könnten, sei gut und folgerichtig. Die SPD wolle deshalb den Kontakt mit Vertretern von Anno suchen.

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