Krummhörn/Hinte/Berlin

LAK-Ensemble gastierte mit Stück in Berlin

| 10.11.2018 08:21 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Die Ländliche Akademie Krummhörn-Hinte hat ihr Stück „Der Funke Hoffnung . . .“ in Berlin aufgeführt. Die Schauspieler und Schüler standen in der Niedersächsischen Landesvertretung auf der Bühne.

Krummhörn/Hinte/Berlin - Das Ensemble der Ländlichen Akademie Krummhörn-Hinte (LAK) hat zu Wochenbeginn erneut das Stück „Der Funke Hoffnung . . .“ über die jüdische Autorin Recha Freier aus Norden aufgeführt – allerdings nicht in Ostfriesland, wie schon zehnmal zuvor, sondern in Berlin. Auf Einladung der Niedersächsischen Landesvertretung reiste die LAK mit etwa 70 Schauspielern und Helfern in die Bundeshauptstadt. Das Stück wurde dort am Montag anlässlich der Pogrom-Gedenkwochen gezeigt.

Bereits am Sonntag sei eine kleine Gruppe von zehn Leuten – gewissermaßen als Vorhut – nach Berlin gefahren, um dort die nötigen Vorbereitungen zu treffen, berichtet Christine Schmidt von der LAK. Hierbei sei Improvisationstalent gefragt gewesen, denn das Foyer der Landesvertretung verfüge weder über eine feste Bühne noch über die für ein Theater übliche Technik. Um alle Beteiligten an diese Bedingungen zu gewöhnen, sei im Vorfeld in der Mensa des Schulzentrums in Pewsum geprobt worden, so Schmidt.

Einige Gäste aus Ostfriesland waren nach Berlin gereist

Die 60 weiteren Ensemblemitglieder, darunter auch Schüler des Ulrichsgymnasiums Norden und des Max-Windmüller-Gymnasiums in Emden, seien am Montag angereist. Als sie am Nachmittag in der Landesvertretung eingetrafen, seien es nur noch wenige Stunden bis zur Aufführung gewesen. In dieser kurzen Zeit hätten viele Aufgaben erledigt werden müssen, darunter „eine kurze Stellprobe für alle Szenen, das Präparieren der Kostüme, das Einstellen der Lichtanlage, ein kurzer Test des Sounds, der Aufbau der Maske“, so Schmidt.

Die Landesministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Birgit Honé, habe am Montagabend zur Aufführung von „Der Funke Hoffnung . . .“ viele Gäste begrüßen können – darunter auch einige aus Ostfriesland, etwa den Krummhörner Bürgermeister Frank Baumann (SPD), Hintes Verwaltungschef Manfred Eertmoed (SPD), den Auricher Landrat Harm-Uwe Weber (SPD), den Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff (SPD) und den Präsidenten der Ostfriesischen Landschaft, Rico Mecklenburg.

Auch die Enkelin von Recha Freier zeigte sich gerührt

Eine ganz besondere Ehre sei jedoch der Besuch von Susan Caine, der Enkelin von Recha Freier, gewesen, die extra aus Jerusalem nach Berlin gereist sei. Caine habe sich nach den Aufführung von „Der Funke Hoffnung . . .“ sehr gerührt von dem Stück gezeigt: „Ich habe meine Großmutter am heutigen Abend auf der Bühne noch einmal gesehen“, wird sie von der LAK in einer Mitteilung zitiert.

Im Zentrum des Stücks, das aus der Feder von Christine Schmidt stammt, steht die Lebensgeschichte der in Norden geborenen Dichterin Recha Freier. 1933 gründete sie in Berlin eine Organisation, der es gelang, Tausende jüdische Kinder und Jugendliche aus Deutschland herauszubringen und damit vor dem Zugriff der Nationalsozialisten zu schützen. „Schon die Recherche über dieses unglaublich beeindruckende Lebenswerks hat mich tief bewegt und meine Sicht auf unsere heutige Welt erweitert und verändert“, so Schmidt.

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