Emden

Emder Regisseur besuchte seine alte Schule

Marc Wenzel
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Von Marc Wenzel
| 13.06.2019 16:57 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Regisseur Felix Randau ist selbst einmal auf das Emder Johannes-Althusius-Gymnasium. Nun kehrte er dorthin zurück und sprach mit Schülern über seine Karriere, seine Filme und seine Erfahrungen mit Darsteller Jürgen Vogel.

Emden - „Was verdienen Sie eigentlich so?“, war nur eine der Fragen, die der Filmregisseur und gebürtige Emder Felix Randau am Donnerstag bei einem Schülerdialog in seiner alten Schule, dem Emder Johannes-Althusius-Gymnasium (JAG), zu hören bekam. Randau antworte mit einem Lächeln: „Möchtest du vielleicht meine Steuererklärung sehen? Aber mal ehrlich, ich kann mich nicht beschweren.“

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Doch bevor der lockere Dialog des Formates „Na Huus – Coming Home“ mit den Schülern begann, lauschten die Jugendlichen in der vollen Aula des JAG einem Podiumsgespräch zwischen Randau und Edzard Wagenaar vom Team des Filmfestes Emden-Norderney. Beide sprachen über Randaus Werdegang und seine Filme.

Der Werdegang

„Eigentlich gab es in meiner Schulzeit zwei Phasen. In der ersten Phase habe ich eigentlich alles ausprobiert, was man eben so als Jugendlicher ausprobiert. In der zweiten war mir dann klar, dass es mein Ziel ist, aus Emden raus in die Welt zukommen“, sagte Randau. Und das gelang ihm. Nach einem Studium der Germanistik und Volkskunde in Bonn war er zwar aus Emden heraus gekommen – was er beruflich machen wolle, war ihm noch nicht klar.

„In dieser Zeit ging ich dreimal am Tag ins Kino. Irgendwann kam der Gedanke in mir auf, dass ich selber Filme drehen will.“ Was folgte, war ein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin, das er 2003 mit einem erfolgreichen Kurzfilm-Projekt abschloss. Bei der Veranstaltung am JAG riet Randau den Schülern deshalb: „Macht beruflich das, worauf ihr Lust habt – nicht das, was am meisten Geld verspricht.“

Randaus Filme

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen natürlich auch Randaus Filme. Auf einer Leinwand wurden Ausschnitte aus seinen Filmen „Siemensstadt“ (2000), „Northern Star“ (2007) und seinem neuesten Film „Der Mann aus dem Eis“ gezeigt. Zu seinem neuesten Kinofilm mit Jürgen Vogel in der Hauptrolle als Steinzeitmensch „Ötzi“ sagte Randau lachend, dass er Vogel als Darsteller nicht wegen seiner Zähne ausgewählt habe, sondern weil er über eine gute Physis verfüge und intelligent wirke, ohne intellektuell zu sein. Das sei bei deutschen Schauspielern schwer zu finden, scherzte der Regisseur.

„Ein Film ist ja etwas fiktives. Ist man sich dem beim Drehen immer bewusst?“, fragte einer der anwesenden Schüler. „Wirklichkeit und Fiktion verschwimmen bei Drehs tatsächlich oft“, sagte Randau. Gerade beim Dreh für „Der Mann aus dem Eis“ sei es häufig so gewesen, dass er beim Anblick von Jürgen Vogel in der „Ötzi“-Maske zweimal hätte hinschauen müssen.

Auf die darauffolgende Frage eines Schülers, wie er seine Drehbücher schreibe, sagte Randau: „Meistens habe ich eine Grundidee vor Augen, suche mir Hauptdarsteller und dann geht es mit dem Schreiben der Szenen los. Anschließend füge ich die Szenen zusammen und verfeinere nochmals jede einzelne.“ Das dauere bei einem Drehbuch mit 100 Seiten Umfang doch recht lange, so Randau.

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