Ostfriesland

Den Herrschern der Nacht auf der Spur

| 23.08.2019 08:44 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Wer Fledermäuse aus nächster Nähe beobachten will, hat dazu in den Batnights des Nabu Gelegenheit. Die Naturschützer wollen damit auf ein Problem aufmerksam machen.

Ostfriesland - Sie sehen mit den Ohren, fliegen mit den Händen und rasen mit bis zu 880 Herzschlägen pro Minute durch die Dunkelheit: Fledermäuse gehören zu den faszinierendsten heimischen Tieren. „Sie sind die wahren Herrscher der Nacht“, heißt es in einer Pressemitteilung des Naturschutzbundes (Nabu). Rund um die letzten beiden Wochenenden im August organisiert der Nabu Batnights (Fledermausnächte), in denen die Tiere aus nächster Nähe beobachtet werden können.

Auch das Große Mausohr zählt zu den heimischen Fledermausarten. DPA-Bild: Hollemann
Auch das Große Mausohr zählt zu den heimischen Fledermausarten. DPA-Bild: Hollemann
In Ostfriesland sind in den kommenden Tagen vier Fledermausfeste mit Vorträgen, Wanderungen und Exkursionen geplant:

Auf Norderney beginnt am heutigen Freitag um 21 Uhr eine zweistündige Exkursion mit dem ehrenamtlichen Fledermausschützer und Fledermausbotschafter Bernd Geismann. Treffpunkt ist die Napoleonschanze.

In Moormerland stellen am Sonnabend von 19 bis 22.30 Uhr Fledermausbotschafter ihre Arbeit vor. An der Mühle Neermoor, Kirchstraße, gibt es Informationen, eine kleine Ausstellung und Spiele für Kinder. Die Exkursion mit dem Bat-Detektor beginnt mit Einbruch der Dämmerung und führt in Richtung Kirche/Friedhof.

In Aurich nimmt am Freitag, 30. August, Bernhardine Leuschner die Besucher mit auf eine Exkursion mit dem Bat-Detektor. Sie beginnt um 21 Uhr auf dem Parkplatz des Upstalsboom-Denkmals in Rahe. Nähere Informationen gibt es bei Roland Morfeld vom Nabu-Woldenhof, zu erreichen unter Telefon 04942/99 03 94, per E-Mail an info@nabu-woldenhof.de.

Markante Silhouette: In der Dämmerung kann man Fledermäuse am Himmel entdecken. DPA-Bild: Jaspersen
Markante Silhouette: In der Dämmerung kann man Fledermäuse am Himmel entdecken. DPA-Bild: Jaspersen
In Esens gibt es am Sonnabend, 31. August, eine Exkursion mit Bat-Detektor, die um 20.30 Uhr am Haupteingang zum Friedhof beginnt. Um Anmeldung bei Martina Tammen per E-Mail an mar.ta@online.de wird gebeten.

Sollte es stark regnen oder stürmen, fallen die Exkursionen aus, da die Fledermäuse dann nicht fliegen.

Die alljährliche Fledermausnacht soll auf die Bedrohung der Tiere aufmerksam machen, schreibt der Nabu. „Hauptursache für die Gefährdung der heimischen Fledermausarten ist der Verlust von geeigneten Lebensräumen“, sagt Nabu-Regionalgeschäftsführer Jan Schürings (Aurich). Alte Baumbestände verschwänden zunehmend. Auch durch die Sanierung von Fassaden und Dächern gingen Ritzen, Fugen und Spalten verloren. Abhilfe könne man durch das Anlegen künstlicher Quartiere wie Fledermausbretter, Flachkästen an Giebelwänden und Höhlenkästen schaffen.

Ein weiteres Problem ist Nahrungsmangel. Der Einsatz von Pestiziden verringert Nachtfalter und andere Insekten oder vergiftet die Fledermäuse über die Nahrungskette. Eine neue Bedrohung für Fledermäuse ist laut Nabu die starke Hitze im Sommer. „Viele Jungtiere sterben den Hitzetod, noch bevor sie flügge werden“, schreibt der Nabu.

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