Emden/Borkum

Kult-Lok „Molli“ erreicht die Insel Borkum

Gordon Päschel
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Von Gordon Päschel
| 11.09.2019 17:27 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Mit großem Aufwand und per Schiff ist eine „Molli“-Dampflok aus Mecklenburg nach Borkum gebracht worden. Für das finanzielle Risiko gibt es einen fairen Deal.

Emden - Normalerweise reist „Molli“ aus Mecklenburg unter Volldampf. Im Hafen von Emden aber geht es am Mittwochmittag nur im Schneckentempo voran. Die 30 Tonnen schwere Triebmaschine wird an Bord einer Inselfähre verfrachtet. Das Ziel: Borkum, wo die „Molli“-Dampflok bis zum 22. September ein außergewöhnliches Gastspiel gibt.

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Dampflok "Molli" besucht Ostfriesland
11.09.2019
Es ist das erste Mal, dass die Kult-Bahn, die zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn verkehrt, verreist. Der Aufwand ist enorm: Für den Ausflug an die Nordsee wird das historische Gefährt auf einen Tieflader gehoben. Über die Autobahn geht es nach Emden, wo der „Molli“-Transporter von vielen Schaulustigen und mehreren Kamerateams erwartet wird.

Ein Stück Nostalgie

Andreas Seidel lebt in der Pfalz und macht gerade Urlaub in Greetsiel. Das Spektakel am Borkumkai lässt er sich nicht entgehen. Er ist eigens dafür hergekommen. „Ich bin ein großer Eisenbahnfan“, sagt er. Der „Molli“ sei ein Stück Nostalgie. Im Blickpunkt steht aber auch Theodor Robbers. Der Geschäftsführer der Borkumer Kleinbahn- und Dampfschifffahrt GmbH hat den Besuch der „Molli“-Lok auf Borkum miteingefädelt. Die Kosten schätzt er auf rund 20 000 bis 30 000 Euro.

Allerdings geht er davon aus, dass das meiste davon durch den Ticketverkauf für Sonderfahrten wieder eingenommen wird. „Wir haben jetzt schon Anfragen und rechnen mit vielen Fotogästen“, sagt Robbers. Das finanzielle Risiko teilen sich die Borkumer zur Hälfte mit der Betreibergesellschaft des „Molli“ in Mecklenburg.

Theodor Robbers steht vor der „Molli“-Dampflok. Bild. Ortgies
Theodor Robbers steht vor der „Molli“-Dampflok. Bild. Ortgies

Extra-Fototermine

Ab Sonnabend soll die Dampflok auf der 7,5 Kilometer langen Strecke zwischen dem Borkumer Hafen und dem Ort pendeln. Dazu gibt es Extra-Fototermine. „Wir fahren so oft es geht“, sagt Robbers. Die „Molli“-Lok solle schließlich auch gesehen werden. Als Höhepunkt sind Parallelfahrten mit einer historischen Schmalspurbahnen von Borkum geplant, ehe es am 25. September wieder aufs Schiff zurück an Festland geht.

Für das kommende Jahr kündigte Robbers am Mittwoch zum ersten Mal einen Gegenbesuch in Bad Doberan an. Im September soll eine der Borkumer Dampfloks 14 Tage lang an der Ostsee fahren. Welches Modell die Ostfriesen auf Reisen schicken, mochte er allerdings noch nicht verraten.

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