Erkrankung

Marathon im Rollstuhl: Spendenaktion angelaufen

Georg Lilienthal
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Von Georg Lilienthal
| 15.11.2019 18:28 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Der SC Rhauderfehn-Langholt hat ein Spendenkonto für den ALS-kranken Stephan Janeck eingerichtet. Er träumt vom Marathon im Rollstuhl. Bei einer Online-Spendenaktion kam schon eine stattliche Summe zusammen.

Ostrhauderfehn - Das Schicksal der Sport-Familie Janeck aus Ostrhauderfehn hat die Leser berührt. Viele möchten dazu beitragen, dass der Traum des an ALS erkrankten Stephan Janeck in Erfüllung geht: Der 49-Jährige will 2020 im Rollstuhl beim Inliner-Marathon in Berlin dabei sein und die 42 Kilometer von seiner Frau geschoben werden. Dafür benötigt Stephan Janeck einen Spezial-Rollstuhl. „Viele Leute haben uns angerufen und wollen helfen“, sagt Aniko Janeck.

„So eine Resonanz ist für mich und auch für meinen Mann sehr bewegend.“ Auch bei der OZ gingen zahlreiche Anfragen ein, wie und wo man für die Familie spenden könne.

1700 Euro schon auf dem Konto

Seit wenigen Tagen gibt es zwei offizielle Spendenkonten. Eines hat der SC Rhauderfehn-Langholt eröffnet, bei dem sich Aniko Janeck früher als Trainerin für Inlineskaten engagiert hat (SC Rhauderfehn-Langholt, IBAN DE22 2859 1654 0010 0102 00; Stichwort: „Spende Janeck“).

Außerdem hat der Sohn Levente mit seiner Mutter eine Internet-Spendenaktion (Crowdfunding) ins Leben gerufen. Unter gf.me/u/wpt6mh findet man die Online-Spendenseite. In den ersten beiden Tagen wurden dort schon 1700 Euro eingezahlt – Geld, das die Familie dringend benötigt.

Anteilnahme berührt die Janecks

Bis 2017 war die Welt für die Janecks noch in Ordnung. Die vier Kinder (12 bis 20 Jahre) und die Mutter sammelten im Speedskating Medaillen aller Art – selbst bei Norddeutschen Meisterschaften. Vater Stephan war gelegentlich auf Rollen unterwegs, fuhr aber lieber zum Eisschnelllaufen nach Groningen. Anfang 2017 brach bei ihm dann ALS (amyotrophe Lateralsklerose) aus. Bei dieser unheilbaren Erkrankung des motorischen Nervensystems, kann der Betroffene nach und nach seine Muskeln nicht mehr aktivieren.

Stephan Janeck kann heute nichts mehr bewegen – weder Kopf noch Finger. Er kann nicht schlucken, nicht reden und wird beatmet. Er sieht aber alles, hört alles und ist geistig zu 100 Prozent auf der Höhe.

Seine Frau pflegt ihren Mann quasi 24 Stunden am Tag. Bis auf die Rente des 49-Jährigen hat die Familie keinerlei Einnahmen. Deshalb ist auch der rund 6500 Euro teure Rollstuhl für die Familie nicht zu finanzieren. Doch nach den ersten Reaktionen ist Aniko Janeck optimistisch, das Geld für den großen Traum zusammenbekommen. „Für meinen Mann und auch für mich ist es außerdem schön zu spüren, wie viele Menschen an uns denken.“

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