Washington (dpa)

Trump unterzeichnet Billionen-Konjunkturpaket

| 28.03.2020 07:25 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Das öffentliche Leben in den USA ist wegen des Coronavirus zum Erliegen gekommen. Die Wirtschaft befindet sich im Sinkflug. Gegen den Trend legt Präsident Trump ein Billionen-Konjunkturpaket auf.

US-Präsident Donald Trump hat ein massives Konjunkturpaket unterzeichnet, mit dem rund 2 Billionen US-Dollar in die Wirtschaft gepumpt werden sollen.

Trump teilte auf Twitter mit, er habe gerade „das größte wirtschaftliche Hilfspaket in der amerikanischen Geschichte“ unterschrieben. Mit einem Volumen von 2,2 Billionen US-Dollar „wird dieses Gesetz die dringend benötigte Hilfe für die Familien, die Arbeiter und die Unternehmen unserer Nation bringen“. Nur Stunden zuvor hatte nach dem von Trumps Republikanern dominierten Senat auch das von den Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus den Gesetzesentwurf beschlossen.

Das Weiße Haus, die Republikaner und die Demokraten hatten sich erst nach zähen Verhandlungen auf das Konjunkturpaket einigen können. Das Volumen des Pakets entspricht fast zehn Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Damit bekommen der Gesundheitssektor und besonders vom Coronavirus betroffene Staaten zusätzliche Milliardenbeträge. Zudem soll es umgehend direkte Auszahlungen an die meisten Steuerzahler geben: Erwachsene sollen 1200 US-Dollar pro Person bekommen, zusätzlich soll es 500 US-Dollar pro Kind geben.

Ein wichtiger Bestandteil des Pakets sind auch Kredite für kleinere und mittlere Unternehmen von insgesamt rund 350 Milliarden Dollar, die zu bestimmten Bedingungen später erlassen werden können. Das Finanzministerium soll zudem noch 500 Milliarden Dollar für weitere Notkredite für Unternehmen zur Verfügung haben.

Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, sagte: „Unsere Nation steht heute vor einem wirtschaftlichen und gesundheitlichen Notstand von historischem Ausmaß.“ Die Abgeordneten votierten in einem vereinfachten und damit beschleunigten Verfahren, in dem einzelne Stimmen nicht erfasst wurden. Die USA haben inzwischen mit mehr als 92.000 Fällen die weltweit meisten bestätigten Coronavirus-Infektionen. Mehr als 1300 Tote sind bislang verzeichnet.

Nach Daten des US-Arbeitsministerium vom Donnerstag stieg die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA in der Woche bis 21. März etwa um das Zehnfache von 282.000 auf rund 3,3 Millionen. Das war der höchste Wert seit Beginn der Datenerhebung. Die Erstanträge gelten als Indikator für die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts. In der Vorwoche - zu Beginn der Epidemie in den USA - waren die Erstanträge nur um 70.000 auf 281.000 angestiegen.

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