Oberledingerland

Rhauderfehn vom Unwetter am Härtesten getroffen

Marion Janßen
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Von Marion Janßen
| 14.06.2020 11:59 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Mehrere Blitze schlugen ein, in Burlage mussten Sandsäcke gegen die Wassermassen eingesetzt werden. In Ostrhauderfehn brannte ein Dachstuhl. Eine andere Nachbargemeinde hatte Glück.

Oberledingerland - Blitze am laufenden Band, Grollen am Himmel, das gar nicht mehr aufhören wollte. Am Sonnabendabend rollte ein Unwetter über die Region hinweg und tobte sich dabei über Ostrhauderfehn, vor allem aber über Rhauderfehn so richtig aus.

„In Ostrhauderfehn stand nach einem Blitzschlag der Dachstuhl eines Wohnhauses in Flammen“, sagt Dominik Janßen, Sprecher der Feuerwehr im Landkreis Leer. Als die Ostrhauderfehner Feuerwehr eintraf, stand das Dach des Hauses an der Schifferstraße bereits in Vollbrand, wie der stellvertretende Ortsbrandmeister Lars Ammermann erklärt. Das machte den Einsatz schwierig, weil die Helfer zum Löschen nicht mehr in das Gebäude vorrücken konnten. Personen kamen nicht zu Schaden: „Die Bewohner hatten den Knall gehört und sich bei den Nachbarn in Sicherheit gebracht“, so Ammermann. Der Dachstuhl des Wohnhauses wurde zerstört, „das Dach der Garage konnten wir halten“, erklärt Ammermann.

Mehrere Häuser ohne Strom

Der Dachstuhlbrand in Ostrhauderfehn sei der schlimmste Vorfall des Unwetterabends im Oberledingerland gewesen. Insgesamt aber kam Rhauderfehn am schlechtesten weg: In zwei Häuser schlug ein kalter Blitz ein - am Bargkamp und an der Hahnentanger Straße. „Die Einsatzkräfte rückten aus und haben alles gesichert“, so Janßen. Bei einem kalten Blitzschlag werde ein Loch ins Dach geschlagen und der Strom falle aus. Aber es gebe keinen offenen Brand. In der Hahnentanger Straße war gestern Abend gleich in mehreren Häusern der Strom weg.

Ein weiterer Blitz erwischte einen Baum in Ostrhauderfehn. In Rhaude und Holte lag jeweils ein Baum auf der Straße.

Wasserfluten in Burlage

Viel Arbeit bereiteten den Einsatzkräften auch die Wassermassen, die das Unwetter mit sich brachte und die vor allem in Burlage große Probleme machten. Während in Rhauderfehn das Wasser an den Südwieken „Oberkante Unterlippe“ stand, schwappte es in Burlage in Häuser und Keller. Besonders betroffen waren die Ringstraße und die Straße zum Saterberg. Dort rückten die Feuerwehrleute mit Sandsäcken an, um Fenster und Türen zu sichern und das Eindringen weiteren Regenwassers zu verhindern. „Ein Teil der Säcke wurde gefüllt aus Weener gebracht. Die Rhauderfehner Wehr brachte leere Säcke, die in Burlage gefüllt wurden“, so Janßen. Genutzt worden sei der Sand von der Baustelle beim neuen Feuerwehrhaus.

Zudem habe die Feuerwehr diverse Keller leerpumpen müssen. In Rhauderfehn sei auch eine tieferliegende Garage vollgelaufen.

Langer Abend für die Einsatzkräfte

Insgesamt 17 Einsätze, so Janßen, habe es gegeben. Für die Einsatzkräfte sei es ein langer, arbeitsreicher Abend gewesen. „Erst gegen 23 Uhr waren das erste Mal alle wieder Zuhause. Und die Burlager mussten dann um 24 Uhr noch mal wieder für eine Stunde raus“, erzählt Janßen, der in Leer am Sonnabendabend nur einen „leichten Nieselregen“ beobachten konnte.

Glück hatte auch die Nachbargemeinde Westoverledingen. Gemeindebrandmeister Heino Veenekamp hatte dort schon mit Schlimmem gerechnet: „Ich habe die dunklen Wolken ankommen sehen“, sagt er. In Gedanken habe er schon überlegt, wo in der Gemeinde neuralgische Punkte für sich stauendes Oberflächenwasser sind. „Aber dann gab es nur einen seichten Regen - noch nicht mal Sturm. Da haben wir Glück gehabt.“

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