Feuer

Brand in Norder UEK: Polizei schließt technische Ursache aus

Michael Hillebrand und Sven Schiefelbein
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Von Michael Hillebrand und Sven Schiefelbein
| 08.07.2020 18:11 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Nach dem Feuer in der Norder Psychiatrie ist ein 58 Jähriger ums Leben gekommen. Während die Polizei Neuigkeiten zum Ermittlungsstand hat, will sich die Klinikleitung vorerst nicht weiter äußern. Die OZ befragte stattdessen den Stadtbrandmeister.

Norden - Zwei Tage nach dem Feuer auf der psychiatrischen Station der Norder Ubbo-Emmius-Klinik hatte die Polizei am Mittwoch weitere Details zum Stand der Brandermittlungen genannt. Diese hätten ergeben, „dass keine Hinweise auf eine technische Ursache vorliegen“. Das Feuer war nach ersten Erkenntnissen von Polizei, Feuerwehr und Klinikleitung in dem Patientenzimmer eines 58 Jahre alten Mannes ausgebrochen. Dieser wurde bei dem Brand so schwer verletzt, dass er in eine Spezialklinik nach Groningen geflogen werden musste. Dort konnte der Mann nicht mehr gerettet werden. Am Montagabend erlag er seinen schweren Verletzungen.

Wie sieht das Brandschutz- und Sicherheitskonzept für die Psychiatrie aus? Stehen die Patienten dort nicht unter Dauerbeobachtung? Werden sie auf potenziell gefährliche Gegenstände wie Feuerzeuge kontrolliert? Diese und weitere Fragen stellte die OZ am Mittwoch an die Klinikleitung. Am frühen Abend reagierte schließlich die Kliniksprecherin Andrea Janssen darauf: Allerdings nur, um Verständnis dafür zu beten, dass man die Fragen nicht öffentlich beantworten werde, solange die Ermittlungen noch nicht vollständig abgeschlossen sind.

Stadtbrandmeister Thomas Kettler sagte auf Nachfrage, dass es regelmäßig Übungen in der Klinik gebe, in denen es unter anderem um den Umgang mit Intensivpatienten und um die Rettungswege gehe. Zuletzt habe man dort vor drei oder vier Jahren geprobt. Das Thema Psychiatrie sei bislang kein Schwerpunkt gewesen. „Es gibt in einer Klinik aber auch sehr viele mögliche Einsatzszenarien“, gibt Kettler zu bedenken. Bei dem Brand am Montag habe sofort der Hausmeister mit den Schlüsseln bereit gestanden, als die Einsatzkräfte eingetroffen seien. Die Station sei da bereits fast komplett geräumt gewesen. „Vier Personen, einschließlich des später Verstorbenen, waren aber noch in dem am stärksten verrauchten Bereich eingeschlossen.“ Drei von ihnen gelangten mithilfe der Feuerwehr über Fenster ins Freie. Der 58-Jährige musste durch den Flur getragen werden.

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