Polizei
Mann schießt mit Gasdruckrevolver in Emden auf Vögel
Ein 74-Jähriger hat am Sonnabendabend mit einem Gasdruckrevolver von seinem Boot aus im Emder Delft auf Vögel geschossen. Die Gummigeschosse flogen bis zur Promenade.
Emden - Von seinem Boot aus, das im Emder Delft festgemacht war, hat ein Mann mit einem Gasdruckrevolver in die Luft geschossen. Am Sonnabend gegen 21 Uhr hatten Passanten deswegen die Polizei gerufen. Laut eines Polizeisprechers flogen die Gummikugeln bis zur Promenade. Verletzt wurde niemand. Der 74-jährige Schütze habe nach eigenen Angaben Vögel von einem Mast seines Bootes vertreiben wollen. Vögel seien allem Anschein nach aber nicht getroffen worden. Der Mann war laut Polizei „merklich alkoholisiert“.
Der 74-Jährige gab zwar an, einen sogenannten Kleinen Waffenschein zu besitzen, mit dem das Führen von Gas- und Luftdruckwaffen erlaubt ist. Aber: Das Schießen sei nur in geschlossenen Schießstätten erlaubt, so der Polizeisprecher. Das Schießen unter Alkoholeinfluss sei so oder so verboten. Die Waffe und die Kugeln wurden sichergestellt. Der Mann wurde angezeigt.
Zahl der kleinen Waffenscheine in Deutschland gestiegen
Waffen wie die verwendete seien nicht so laut wie gewöhnliche Pistolen, erklärt der Polizeisprecher auf Nachfrage. Aber: „Die Kugeln fliegen schon weit. Da steckt ordentlich Druck hinter.“ Aus nächster Nähe könnten die Geschosse gefährlich für Menschen werden.
Die Zahl der Kleinen Waffenscheine ist in Deutschland erneut angestiegen – um rund 44000 innerhalb eines Jahres auf nun 686000. Die meisten Besitzer eines Kleinen Waffenscheins gibt es im Verhältnis zur Einwohnerzahl in Schleswig-Holstein. Das hat eine Umfrage der „Rheinischen Post“ ergeben. Am wenigsten Interesse gibt es demnach in Hamburg. Die Polizeigewerkschaft GdP bezeichnet den Anstieg als „äußerst beunruhigend“.
Auch in Ostfriesland scheint sich die Nutzung und auch der Missbrauch der Waffen zu mehren. Ende vergangenen Jahres hatte ein Mann auf der Autobahn 31 aus dem fahrenden Auto heraus auf den Wagen eines überholenden Ehepaars aus Großefehn geschossen. Dabei wurde niemand verletzt. Im März hatte ein Mann in Aurich ein Knalltrauma erlitten, weil aus kurzer Distanz mit einer Schreckschusspistole in seine Richtung geschossen wurde. Im Mai soll ein Emder in der Innenstadt aus seinem fahrenden Auto heraus Schüsse abgegeben haben.
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