Ehrenamt

Bilanz: Seenotretter fahren mehr als 1700 Einsätze

| 15.01.2021 13:41 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die Seenotretter ziehen Bilanz: Im vergangenen Jahr fuhren sie an Nord- und Ostsee mehr als 1700 Einsätze. Auch sie bekamen und bekommen die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren.

Ostfriesland/Bremen - Die Seenotretter waren im vergangenen Jahr auf der Nord- und Ostsee 1720 Mal im Einsatz. Dabei halfen sie fast 3500 Menschen, von denen sich allein rund 360 in Seenot befunden hatten oder einer bedrohlichen Gefahr ausgesetzt waren. Das teilte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in ihrer Jahresbilanz mit.

Fast die meisten Einsätze hatten die Retter mit 520 an der niedersächsischen Nordseeküste – allein an der Ostsee in Schleswig-Holstein waren es mehr. Geholfen wurde 1010 Menschen – in Ostfriesland zuletzt Mitte November bei Borkum. Dort wurden zwei Männer auf einem nicht mehr steuerbaren Motorboot nahe des Offshore-Windparks Borkum Riffgrund in Sicherheit gebracht.

Stationen auf allen Inseln

Insgesamt verzeichnete die DGzRS im Vergleich zu 2019 einen leichten Rückgang an Einsätzen. Erklärt wird das mit der Corona-Pandemie. Als Folge waren in den vergangenen Monaten weniger Schiffe unterwegs. Auch die Wassersportsaison begann im vergangenen Jahr verspätet. Es gab 400 Einsätze weniger. Allerdings wurde 2020 knapp 100 Menschen mehr geholfen. Darüber hinaus hätten die Seenotretter in vielen Fällen frühzeitig eingegriffen und so Schäden schon im Vorfeld verhindert. In Ostfriesland gibt es auf allen Inseln sowie in Norddeich und in Neuharlingersiel Stationen. Auf Borkum wurde im vergangenen Jahr mit der 28 Meter Langen „Hamburg“ ein neuer Rettungskreuzer in Betrieb genommen. Für die Norddeicher gab es mit der „Otto Diersch“ ein neues Rettungsboot.

Neuer Botschafter

Coronabedingt konnte es 2020 auch den Tag der Seenotretter, bei dem sich die Stationen der Öffentlichkeit vorstellen, nicht in gewohnter Form geben. Das alternative Angebot im Internet sei aber sehr erfolgreich gewesen, heißt es in der Mitteilung.

In welcher Form der Tag der Seenotretter am 25. Juli dieses Jahres stattfinden wird, sei derzeit noch nicht abzusehen. Aus Infektionsschutzgründen sind weiterhin keine Besichtigungen der Rettungseinheiten und Besuche der Stationen möglich. Als Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee müsse die DGzRS auch unter erschwerten Bedingungen sicherstellen, dass sie ihre Aufgaben erfüllen könne. Besatzungen, Mitarbeiter sowie Spender seien vor Ansteckungsrisiken schützen.

Das Botschafter-Ehrenamt hat im neuen Jahr der Cartoonist und Illustrator Wolf-Rüdiger Marunde übernommen. Er löst die Moderatorin und Reporterin Anke Harnack ab.

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