Paris (dpa)

Wegen Corona-Krise: French Open eine Woche später

Kristina Puck, dpa
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Von Kristina Puck, dpa
| 08.04.2021 10:00 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Die French Open beginnen aufgrund der Coronavirus-Pandemie eine Woche später und gehen erst am 30. Mai los. Die Zeit bis Wimbledon wird knapp.

Die Coronavirus-Pandemie sorgt auch in diesem Jahr für eine Verlegung der French Open und für neue Terminprobleme auf der Tennis-Tour.

Statt wie 2020 um mehrere Monate wird das Grand-Slam-Turnier in Paris diesmal um eine Woche auf den 30. Mai bis 13. Juni nach hinten verschoben und beeinträchtigt damit auch das Stuttgarter Rasen-Herrenevent.

Eigentlich war Roland Garros vom 23. Mai bis zum 6. Juni terminiert und hatte drei Wochen für die ohnehin kurze Rasen-Saison offen gelassen. Das Vorzeigeprodukt des französischen Tennisverbands soll jedoch vor der „größtmöglichen Zahl von Fans“ gespielt werden, während gleichzeitig Gesundheit und Sicherheit gewährleistet werden sollen, teilten die Veranstalter mit. Jede Woche sei dafür wichtig und könne einen Unterschied ausmachen.

Trotz der Überschneidung will der MercedesCup an seinem Termin vom 7. bis 13. Juni festhalten. „Wir waren sehr überrascht, dass Roland Garros wieder mit einer Einzelaktion vorgeprescht ist“, sagte Turnierdirektor Edwin Weindorfer der Deutschen Presse-Agentur : „Wir werden für Stuttgart nicht von dem Termin abrücken. Wohin sollen wir auch gehen?“

Natürlich sei es „nicht ideal“, das Turnier parallel zur zweiten Pariser-Woche zu spielen. Topstars wie auch die deutsche Nummer eins Alexander Zverev fallen als Teilnehmer aus, sollten sie die entscheidende Grand-Slam-Turnierphase erreichen. Nach aktuellem Stand sieht der Kalender für die Woche ein weiteres Event für Herren in 's-Hertogenbosch und eines für Damen in Nottingham vor. Die weiteren geplanten deutschen Rasenturniere in Halle, Berlin und Bad Homburg sind von der Paris-Verlegung nicht unmittelbar betroffen.

Die Stuttgarter Veranstalter kritisierten, die Ausrichter der French Open hätten die ATP „vor vollendete Tatsachen gestellt“. Mit dem Festhalten am eigentlichen Termin widersprach Weindorfer der schnellen Reaktion der Wimbledon-Organisatoren, die angekündigt hatten, dass die Rasen-Saison 2021 um eine Woche verkürzt werde, „um weitere Auswirkungen auf den Rest des Kalenders zu vermeiden“. Wimbledon soll nur zwei Wochen nach den nun auf den 12. und 13. Juni verlegten French-Open-Endspielen wie geplant am 28. Juni losgehen.

Im vergangenen Jahr war das Grand-Slam-Turnier auf den Londoner Rasenplätzen erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg ausgefallen. Die Sieger der French Open - Iga Swiatek, Rafael Nadal und das Doppel Kevin Krawietz und Andreas Mies - waren erst Mitte Oktober gekürt worden. 2020 hatte der französische Tennisverband die Verlegung zunächst im Alleingang durchgezogen und für Kritik gesorgt.

„Um die Herausforderungen der Pandemie zu meistern, hat man im Tennis in den vergangenen zwölf Monaten einen flexiblen Zugang zum Spielkalender haben müssen, und das ist weiterhin der Fall“, heißt es diesmal in einer gemeinsamen Stellungnahme der Profiorganisationen ATP und WTA. Mit den betroffenen Turnieren werde daran gearbeitet, den Kalender zu optimieren. Lösungen sollen „zu gegebener Zeit“ bekannt gegeben werden. Die anderen Grand-Slam-Turniere unterstützen die Verschiebung. Man werde für die Grand Slams alles Mögliche tun, damit diese erfolgreich ausgetragen werden können, sagte der Direktor des Grand-Slam-Boards, Ugo Valensi.

Völlig überraschend kam die Verschiebung nicht mehr. Bereits in der vergangenen Woche hatte die französische Sportministerin Roxana Maracineanu Überlegungen dazu bestätigt. In ganz Frankreich sind seit vergangenem Wochenende für mindestens vier Wochen strengere Corona-Maßnahmen in Kraft, in Paris galten sie zum Großteil bereits zuvor. Zu Beginn des Jahres waren die Australian Open als erstes Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison um drei Wochen nach hinten verschoben worden.

© dpa-infocom, dpa:210408-99-122612/6

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