Arrate (dpa)

Auf Abfahrt abgehängt: Dämpfer für Giro-Hoffnung Buchmann

Patrick Reichardt und Christoph Sicars, dpa
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Von Patrick Reichardt und Christoph Sicars, dpa
| 11.04.2021 11:08 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Bei der Baskenland-Rundfahrt wollen Bora und Buchmann eigentlich Selbstvertrauen tanken, doch bei der schweren Bergetappe passiert ein taktischer Fehler. Einen Monat vor dem Giro gibt es noch viel zu tun.

Vier Wochen vor dem Start des Giro d'Italia muss der deutsche Radsport-Hoffnungsträger Emanuel Buchmann eine empfindliche Niederlage verarbeiten.

Beim extrem anspruchsvollen Abschluss der Baskenland-Rundfahrt verpasste Buchmann am Samstag nicht nur eine Top-Platzierung im Endklassement, sondern wurde von den Rivalen um Gesamtsieger Primoz Roglic ausgerechnet auf einer Abfahrt deutlich abgehängt. „Das war eine richtig brutale Etappe“, konstatierte Buchmann, der mit einem Tagesrückstand von 4:05 Minuten auch in der Gesamtwertung noch auf Rang 13 zurückfiel.

Auf den 111,9 extrem schweren Kilometern mit sieben Anstiegen wurde die Angriffsserie für Buchmann irgendwann zu viel. „Wir haben gehofft, dass wir heute etwas im Finale machen konnten, um Zeit in der Gesamtwertung gutzumachen, aber ich konnte den Attacken in der Abfahrt nicht folgen, und danach war es nicht möglich, die Lücke zu den vorderen Gruppen zu schließen“, gestand der Tour-Vierte von 2019 ein.

Es sei „ein enttäuschender Tag, aber wir werden bestimmt von den heutigen Ergebnissen lernen“. Auf den ersten fünf Etappen, die bei weitem nicht so schwer waren wie das Finale, hatte der 28 Jahre alte Ravensburger einen guten Eindruck hinterlassen, vor dem Schlusstag bestand sogar die Chance auf das Gesamtpodest. Dies belegten nun der Tour-de-France-Zweite Roglic aus Slowenien, der Däne Jonas Vingegaard sowie Tour-Titelverteidiger Tadej Pogacar, der wie Rivale Roglic aus Slowenien kommt.

Der deutsche Rennstall Bora-hansgrohe setzt 2021 auf Buchmann beim Giro und den Niederländer Wilco Kelderman bei der Tour, weil es in Frankreich viele Zeitfahrkilometer und in Italien zahlreiche schwere Bergprüfungen gibt. Das Klettern nach Arrate sollte daher zu einem echten Test für Buchmann und sein Team werden. „Unser Ziel war einige Plätze in der Gesamtwertung vorzurücken, aber wir verloren alle Chancen in der Abfahrt. Da können wir nur für die Zukunft lernen“, sagte der Sportliche Leiter André Schulze. Der Giro beginnt am 8. Mai mit einem kurzen Zeitfahren in Turin und endet gut drei Wochen später in Mailand.

Roglic, der im Baskenland mit 23 Sekunden Rückstand auf den Amerikaner Brandon McNulty in den Schlusstag gegangen war, belegte von Ondarroa nach Arrate am Samstag Platz zwei hinter dem französischen Tagessieger David Gaudu. Das Duo hatte sich in der Schlussphase der von vielen Attacken geprägten Etappe aus einer Spitzengruppe absetzen können. Bei Paris-Nizza Mitte März musste Roglic den schon sicher geglaubten Gesamtsieg noch Buchmanns Teamkollegen Maximilian Schachmann überlassen.

© dpa-infocom, dpa:210411-99-159832/2

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