Tourismus

Dauercamper als Ausnahme unter Urlaubssuchenden

Ole Cordsen und den Agenturen
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Von Ole Cordsen und den Agenturen
| 26.04.2021 16:24 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Wegen der Corona-Pandemie sind touristische Übernachtungen aktuell verboten. Dies gilt aber nicht für Dauercamper, die weiterhin willkommen sind. Doch es gibt auch dafür Beschränkungen.

Ostfriesland - Die Nachfrage nach Dauercampingplätzen in Niedersachsen ist größer als das Angebot. Die Situation hat sich wegen der Corona-Pandemie verschärft, die Wartelisten sind lang. Dauercamper werden wie Ferienhausbesitzer behandelt und sind – anders als Touristen – derzeit willkommen. „Die aktuelle Nachfrage ist enorm, wir haben Anfragen ohne Ende“, sagte Julia Staarmann, 2. Vorsitzende des Verbandes der Campingplatzunternehmer Niedersachsen.

Auch in Ostfriesland gibt es viele Dauercamper auf den insgesamt rund 5000 Stellplätzen. In Carolinensiel (Landkreis Wittmund) sind 250 von 550 Stellplätzen an Camper vergeben, die für die gesamte Saison von April bis September gebucht haben und rechtlich wie Dauercamper behandelt werden. Weil der Platz außendeichs liegt, ist er nur von Frühjahr bis Herbst geöffnet. „Von den Saisoncampern sind relativ viele gekommen und haben ihre Wagen aufgebaut“, sagt Markus Harazim von der Kurverwaltung. „Einige haben sich auch vorerst dagegen entschieden wegen der aktuellen Lage.“ Generell gelte auch auf dem Platz in Carolinensiel Maskenpflicht. „Wir tun alles, um Infektionen zu vermeiden. Es gibt ein Hygienekonzept, und so darf aktuell etwa nur jede zweite Dusche in den Sanitärgebäuden benutzt werden, und wir öffnen nicht jedes, weil wir die anderen Sanitärgebäude umso häufiger reinigen“, sagt Harazim.

Sanitärgebäude vorübergehend geschlossen

Anders stellt sich die Lage zumindest für den Moment für die Betreiber des Campingplatzes am Idasee in der Gemeinde Ostrhauderfehn dar. Etwa 130 von 150 Stellplätzen sind von Dauercampern belegt, sagt Ingrid Kraft, die den Platz gemeinsam mit ihrem Mann betreibt. „Wir sind, was das betrifft, voll.“ Dann schiebt sie ein „aber“ hinterher und sagt: „Aktuell kommen aber höchstens drei oder vier Leute am Wochenende. Weil es Corona-Fälle auf unserem Platz gegeben hatte, müssen wir noch bis Mitte kommender Woche die Sanitäranlagen auf unserem Campingplatz geschlossen halten.“ Entsprechend kämen momentan nur ganz wenige Camper auf den Platz. „Wir tun alles, dass es zu keinen weiteren Infektionen kommt, freuen uns aber, wenn mehr Betrieb kommt.“

Baldige Öffnung für Touristen gefordert

Bis mindestens zum 9. Mai ist Tourismus und sind touristische Übernachtungen nicht erlaubt. Im vergangenen Jahr wurde eine 50-Prozent-Belegung im Mai erlaubt, das steigerte sich bis zur vollen Auslastung Ende Juni. Arno Ulrichs, zuständiger Fachbereichsleiter für Tourismus bei der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg, setzt sich für eine rasche Öffnung der Campingplätze auch für Kurzzeitübernachtungen ein. Er sagt: „Wir unterstützen die schnelle Öffnung der Campingplatze auch für Nicht-Dauercamper nach Kräften. Man ist dort an der frischen Luft, man kann Abstand halten, es ist dort im vergangenen Jahr auch zu keinem nennenswerten Infektionsgeschehen gekommen.“

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