Tierschutz

Ministerin verbietet Transport von Rindern nach Marokko

Marion Luppen und den Agenturen
|
Von Marion Luppen und den Agenturen
| 07.05.2021 18:49 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Artikel hören:
Artikel teilen:

Agrarministerin Barbara Otte-Kinast hat die umstrittenen Rindertransporte aus Aurich nach Marokko zur Chefsache gemacht. Sie verbietet einen geplanten Transport von 270 Tieren. Nun droht eine Klage.

Aurich/Hannover - Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium hat per Erlass einen geplanten Transport von 270 ragenden Zuchtrindern aus Aurich nach Marokko untersagt. „Der Tierschutz hat für mich eine hohe Priorität. Deshalb gibt es keinen Freifahrtschein für diesen Transport mit tragenden Kühen nach Marokko“, teilte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) am Freitag mit. Der Transporteur kann gegen den Erlass noch klagen.

Das Ministerium geht davon aus, dass die Tiere mit „hinreichender Wahrscheinlichkeit“ in Marokko tierschutzwidrig behandelt werden würden. In dem Land sei das Schächten, also eine Schlachtung ohne Betäubung, gängige Praxis.

Drohungen gegen Mitarbeiter

Bereits am Mittwoch war nach Protesten von Tierschützern ein Transport von 32 tragenden Rindern aus Bayreuth über Aurich nach Marokko abgesagt worden. Der Händler Uwe Lindena aus Moordorf verkauft die Tiere stattdessen nach Belgien. Er wolle aber weiter Geschäfte mit Marokko machen, hatte er mitgeteilt.

Der Landkreis Aurich steht immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik, weil Rindertransporte in Drittstaaten vom dortigen Veterinäramt abgefertigt werden. Die Kreisverwaltung habe keinen Ermessensspielraum, sagt Landrat Olaf Meinen (parteilos). Wenn die rechtlichen Vorgaben erfüllt seien, müsse sie die Transporte genehmigen – es sei denn, das Ministerium schreitet ein. In der Sitzung des Kreistags hatte Meinen am Donnerstag berichtet, dass Mitarbeiter des Veterinäramtes in E-Mails beleidigt und bedroht würden.

Ähnliche Artikel