Radfahren

Knotenpunkte für Radfahrer sollen grenzübergreifend werden

| 12.05.2021 08:02 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Bislang sind die Knotenpunktsystem für Radfahrer in den Niederlanden und in Deutschland nicht miteinander vernetzt. Das soll sich nun ändert. Bis Ende Mai soll alles fertig sein.

Landkreis Leer/Emsland/Niederlande - Radelt man in den Niederlanden über die bekannten Fahrradknotenpunkte merkt man schnell, dass die Reise an der Grenze endet. Auf deutscher Seite gibt es in diesem System noch Lücken. „Diese gilt es zu füllen, damit man anhand von Knotenpunktnummern ganz einfach Fahrradtouren planen kann, die einen nahezu automatisch zu den schönsten Orten führen“, heißt es in einer Mitteilung der Touristik GmbH Südliches Ostfriesland.

Johanna Lübbers von der Emsland Touristik habe sich deshalb in den vergangenen Jahren dafür eingesetzt, in ihrer Region ein Netzwerk nach diesem Vorbild aufzubauen. Auch im benachbarten Landkreis Leer werde am Lückenschluss gearbeitet. Kurt Radtke von der Touristik GmbH Südliches Ostfriesland hatte laut der Mitteilung mit dem Projekt in letzter Zeit alle Hände voll zu tun. „Der letzte Handschlag an der Vernetzung der Knotenpunkte wird vorgenommen“, heißt es nun.

Kontakt nach Groningen aufgenommen

„Nun liegt es nahe, all diese Punkte miteinander zu verbinden, damit Radfahrer quasi unbemerkt die Grenze überqueren und plötzlich merken, dass sie sich im anderen Land befinden“, schreiben die Touristiker. Für viele Menschen sei die andere Seite der Grenze noch unbekanntes Terrain. „Zu Unrecht, denn auch dort gibt es noch eine Menge zu entdecken.“ Um dieses System länderübergreifend zu gestalten, suchten die Projektleiter Johanna Lübbers und Kurt Radtke die Zusammenarbeit mit der Provinz Groningen als Partner. Saskia Zwiers, Fahrradbeauftragte dieser Provinz, und Jos Bosma vom Routebureau Groningen sind nun an diesen beiden Projekten in der Ems Dollart Region auf niederländischer Seite beteiligt.

Im Rheiderland können Radfahrer die weite Sicht genießen. Foto: Ostfriesland Tourismus GmbH/ostfriesland.travel
Im Rheiderland können Radfahrer die weite Sicht genießen. Foto: Ostfriesland Tourismus GmbH/ostfriesland.travel
Ziel sei es, dieses grenzüberschreitende Netzwerk schnell zum Leben zu erwecken. „Wir haben in Groningen vermutlich das beste Fahrradnetz der Niederlande. Ich habe mich davon überzeugen können, dass das Netz unserer deutschen Nachbarn wirklich genauso schön ist“, sagt Zwiers und fügt hinzu: „Wir werden bald eine grenzüberschreitende Fahrradregion haben, die in Europa einzigartig ist. Touristen aus den Niederlanden, Deutschland und darüber hinaus werden unsere schöne grenzüberschreitende Region mit dem Fahrrad besuchen.“

2012 von Touristikern aus dem nördlichen Landkreis Leer entwickelt

Erstmals im Landkreis Leer eingeführt wurde es im Jahr 2012 durch die dortigen Touristiker in den vier Gemeinden Moormerland, Hesel, Jümme und Uplengen. Sie hatten sich in den Niederlanden inspirieren lassen. Mittlerweile haben sich viele weitere Gemeinden angeschlossen. Das Oberledingerland, die Stadt Leer und das Rheiderland waren allerdings lange weißen Flecken. Nur eine Strecke war westlich der Ems ausgeschildert: Über den Knotenpunkt 1 in Moormerland weiter über Petkum, die Fähre nach Ditzum nach Nieuwe Statenzijl, wo es in das niederländische System mündet.

Bis Ende Mai sollen alle Knotenpunkte und die physischen Grenzübergänge fertig sein. Von denen es acht acht gibt. In der Zwischenzeit arbeite die Projektgruppe an der Aktualisierung der Papier- und Digitalkarten sowie der Beschilderung der Regionen miteinander. App-Entwickler haben versprochen, das Netzwerk schnell in ihre Systeme zu integrieren, so dass Interessierte schon sehr bald eine grenzüberschreitende Reise planen können.

Die Projekte laufen bis zum Ende des Jahres. Sobald es die Situation erlaube, werde eine festliche Eröffnung des Netzwerks stattfinden. Die Projekte werden mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und von den Provinzen Drenthe, Fryslân und Groningen sowie vom Land Niedersachsen kofinanziert.

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