Budapest (dpa)

Hausding gewinnt EM-Gold vom Ein-Meter-Brett

Thomas Eßer und Christian Kunz, dpa
|
Von Thomas Eßer und Christian Kunz, dpa
| 12.05.2021 22:01 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Artikel hören:
Artikel teilen:

Im kalten Lupa-See muss sich Schwimm-Weltmeister Florian Wellbrock zum EM-Start im Mittelfeld einreihen, ist aber trotzdem zufrieden. Das ist Rekordeuropameister Hausding erst recht. Im Wasserspringen baut er mit dem nächsten Gold seine Bestmarke weiter aus.

Rekordeuropameister Patrick Hausding bleibt eine Klasse für sich. Zwei Monate vor den Olympischen Spielen in Tokio schraubte der 32 Jahre alte Berliner seine Bestmarke an EM-Titeln auf 16 hoch.

Gold im Kunstspringen vom Ein-Meter-Brett ließ Deutschlands besten Wasserspringer über die insgesamt 35. Medaille bei Europameisterschaften jubeln. Stunden nach Platz neun von Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock im Freiwasserrennen über die nicht-olympischen fünf Kilometer freuten sich Tina Punzel und Lou Massenberg über Silber im Mixed-Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett.

„Ich bin sehr zufrieden mit meiner Performance. Ich habe meinen Titel verteidigen können“, sagte Hausding. Nach der langen Corona-Pause sei das „ein riesiger Erfolg“. Er siegte in der nicht-olympischen Disziplin mit 427,75 Punkten klar vor dem Briten Jack Laugher, der auf 402,90 Punkte kam. Der zweimalige Olympia-Medaillengewinner Hausding blickt seinen vierten und letzten Olympischen Spielen entgegen. Ob Budapest seine letzte EM ist, ist offen.

Vor Hausdings Gold fehlte dem Duo Punzel/Massenberg mit 294,27 Punkten knapp hinter Chiara Pellacani und Matteo Santoro aus Italien mit 300,69 Punkten nicht viel auf den Titel. Punzel hatte „ein bisschen ein lachendes und ein weinendes Auge“. Die deutschen Wasserspringer um Hausding haben nach Bronze zum Start im Mixed-Teamspringen schon bereits drei Medaillen in Ungarn gewonnen.

Wellbrock zeigte sich zwei Monate vor den Sommerspielen zum EM-Auftakt im kalten Lupa-See auch ohne Medaille zufrieden. „Das Wasser war heute bei 19,0 Grad, da habe ich mich für den normalen Open-Water-Anzug entschieden und wollte gucken, wie gut ich damit mithalten kann. Ich hatte ja schon vorher gesagt, dass der Wettkampf der Leistungsüberprüfung dient und der Fokus nicht auf Medaillen liegt“, sagte Wellbrock, der bei seinem Freiwasser-Comeback nach langer Pause deshalb auf einen Neoprenanzug verzichtet hatte.

„Das war für die fünf Kilometer auch okay, am Donnerstag werde ich dann definitiv im Neopren starten“, sagte der 23-Jährige. Dann steht das Zehn-Kilometer-Rennen als wichtigerer Formcheck vor den Sommerspielen an. In Tokio erwarten die Athleten gänzlich andere Bedingungen mit deutlich wärmerem Wasser.

Den Sieg sicherte sich der Italiener Gregorio Paltrinieri, der auch im Becken zu den Hauptwidersachern von 1500-Meter-Weltmeister Wellbrock gehört. Im Neoprenanzug hatte dieser einen großen Geschwindigkeitsvorteil. Rund vier Stunden vor den Männern kam Leonie Beck beim Sieg der Niederländerin Sharon van Rouwendaal im Frauen-Rennen als Fünfte ins Ziel.

© dpa-infocom, dpa:210512-99-571796/4

Ähnliche Artikel