Den Haag (dpa)

Höchstes UN-Gericht: Russland muss Krieg in Ukraine stoppen

| 16.03.2022 16:47 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Besonders schwere Kämpfe gibt es in der Ukraine um die Stadt Mariupol - humanitäre Organisationen bezeichnen die Lage dort als katastrophal. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
Besonders schwere Kämpfe gibt es in der Ukraine um die Stadt Mariupol - humanitäre Organisationen bezeichnen die Lage dort als katastrophal. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
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Das Urteil des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag ist zwar bindend. Doch Experten bezweifeln, dass Moskau sich an die Anordnung halten wird.

Der Internationale Gerichtshof hat angeordnet, dass Russland sofort die militärische Gewalt in der Ukraine beenden muss.

Das höchste Gericht der Vereinten Nationen gab in Den Haag einer Klage der Ukraine gegen Russland statt. Russland selbst blieb der Verlesung der Entscheidung im Friedenspalast fern. Die Gewalt müsse sofort enden, sagte die Präsidentin des Gerichtes, Joan Donoghue. Dieser Einsatz führe zu unzähligen Toten und Verletzten.

Die Entscheidung des Gerichtshofes ist das erste Urteil eines internationales Gerichtes nach der Invasion Russlands vor knapp drei Wochen. Die Ukraine hatte das Dringlichkeitsverfahren angestrengt und Sofortmaßnahmen gegen Russland gefordert. Der Klage gab das Gericht nun statt.

Russland hatte Anhörung boykottiert

Das Urteil ist zwar bindend. Doch Experten bezweifeln, dass Moskau sich an eine Anordnung halten wird. Auch die Anhörung am 7. März hatte Russland bereits boykottiert. Das Gericht besitzt keine Machtmittel, um einen unterlegenen Staat zu zwingen, ein Urteil umzusetzen. Das Urteil kann aber internationale Signalwirkung haben und den Druck auf Moskau erhöhen.

Grundlage der Klage ist die Völkermord-Konvention von 1948. Die Ukraine wirft Russland vor, die Konvention als Rechtfertigung für den Krieg zu missbrauchen. Präsident Wladimir Putin hatte erklärt, dass Russen in der Ostukraine vor einem Völkermord geschützt werden müssten - hatte aber keine Beweise vorgelegt.

Es ist nur eine vorläufige Entscheidung. In der Grundsache wird erst nach dem Hauptverfahren geurteilt, das kann Jahre dauern.

© dpa-infocom, dpa:220316-99-547059/4

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