Was Sie heute wissen müssen Virenwelle | Kundenwelle | Stromquelle

| | 21.12.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Ich bin ganz ehrlich: So eine richtige Freude ist das Schreiben dieses Newsletters heute für mich nicht. Ich habe in den letzten Wochen einigermaßen durchgehalten, nun haben auch mich irgendwelche Viren angefallen. Nase läuft, Kopf tut weh – das Übliche. Aber es ist noch ok. Viele Kolleginnen und Kollegen hat es deutlich schlimmer erwischt. Wir sind in einigen Teilen der Redaktion personell ganz heftig an der Grenze.

In ganz Ostfriesland rollt die Infektionswelle. Das RS-Virus und die Grippe-Viren sind kaum zu halten. In den Krankenhäusern ist die Not groß, das haben wir schon mehrfach berichtet. Mein Kollege Claus Hock aus der Emder Redaktion hat jetzt noch mal zum großen Infektionsstands-Rundumschlag bei Kliniken, Schulen und Verwaltungen ausgeholt.

Apropos Infektionen: Sie sorgen dafür, dass gerade für Kinder Medikamente schwer zu bekommen sind. Jetzt will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gegensteuern. Die Krankenkassen sollen für die Medikamente mehr bezahlen. Martin Alberts hat mit Berend Groeneveld, dem Vorstandsvorsitzenden des Landesapothekerverbands Niedersachsen und Inhaber der Rats-Apotheke in Norden, gesprochen. Der findet die Idee gut. Nur glaubt er nicht, dass sie jetzt hilft.

Staatsanwaltschaft, Polizei und Zoll haben in den drei ostfriesischen Landkreises Aurich, Leer und Wittmund Häuser durchsucht. Sie vermuten, dass es einen Menschenhandel gegeben hat, bei dem Pflegekräfte aus dem Ausland hier ausgebeutet wurden. Die Ermittlungen laufen vor allem gegen eine 64 Jahre alte Frau aus Aurich. Mit 50 Beamten waren die Behörden schon am vergangenen Mittwoch in Ostfriesland im Einsatz. Was bisher zu dem Fall bekannt ist, hat Andreas Ellinger zusammengefasst.

Bei EWE schießen die Kundenanfragen in die Höhe. Das Unternehmen hat schon seit Monaten Probleme, einen stabilen Kundenservice auf die Beine zu stellen. Immer wieder gibt es Probleme. Vor allem mein Kollege Andreas Ellinger ist ständig an dem Thema dran. Nun ist es die Energiepreis-Bremse, die die Telefone in Oldenburg klingeln lässt und in den EWE-Shops für Andrang sorgt. Die Unsicherheit vieler Kunden sei enorm, sagte EWE-Chef Stefan Dohler gestern. Fast doppelt so viele Kundenanfragen wie sonst erreichen das Unternehmen. Aber: „Wir kriegen das hin“, ist Dohler zuversichtlich. Warum er glaubt, dass sich die Lage im Frühjahr entspannt, hat er Dirk Fisser und Mark Otten erzählt.

In Großbritannien gibt es seit 2018 ein eigenes Ministerium gegen Einsamkeit. So weit ist es in Deutschland noch nicht, aber das Thema bekommt auch hier zunehmend Bedeutung. Hauptsächlich ältere Menschen sind davon betroffen, so könnte man meinen. Aber so ganz stimmt das nicht. Das Gefühl, nicht nur allein, sondern wirklich einsam zu sein, hat sich mit der Corona-Pandemie bei Menschen aus praktisch allen Altersgruppen verstärkt. Für sie kommt mit Weihnachten und dem Jahreswechsel jetzt eine besonders schwierige Zeit. Die bundesweite Initiative #KeinerBleibtAllein will Menschen, die einsam sind, gerade an den Feiertagen zusammenbringen – auch in Ostfriesland. Claus Hock hat mit dem Initiator Christian Fein gesprochen, wie das funktioniert.

Seit dem Frühjahr habe ich zu Hause eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach. Es ist schön zu sehen, wie man sich in Frühjahr, Sommer und Herbst fast komplett selbst mit Strom versorgen kann. Jetzt im Winter ist das natürlich nicht möglich. Da ist die Leistung, die die Anlage liefert, kaum der Rede Wert. Wer kein Dach hat, das sich für die Produktion von Sonnenstrom eignet, kann inzwischen Alternativen finden – im Garten oder an der Straße. Denn auch Zäune können Strom liefern. In unserer Klimaserie hat Daniel Gonzalez-Tepper ein Ehepaar aus dem Emsland besucht, das sich einen solchen Zaun hat bauen lassen.

In Argentinien ist mit dem WM-Sieg der komplette Wahnsinn ausgebrochen. Das wirtschaftlich schwer gebeutelte Land saugt den Triumph über Frankreich geradezu auf. Unter den Feiernden ist auch Ricardo Fuhrmann. Er ist in Argentinien geboren und aufgewachsen, seine Familie stammt aber aus Norden. Seit 1993 pendelt er zwischen Ostfriesland und Südamerika. Zurzeit ist er in Buenos Aires. Er hat Niklas Homes aus unserer Sportredaktion geschildert, was in der Stadt gerade los ist.

Ich erinnere mich noch gut daran, wenn es bei meiner Oma am Sonntag Hasen oder Reh gab. Sicheres Zeichen dafür war, dass die Spicknadel auf der Ablage neben dem Herd platziert wurde, um dem mageren Fleisch ein paar Stücke Speck zu verpassen. Ich mochte es nicht so gerne, wenn ich beim anschließenden Essen ein solches Speckstück zwischen den Zähnen hatte. Aber Spicken war Pflicht. Jetzt muss ich im Artikel von Manfred Hochmann lesen: Alles Quatsch, Spicken ist Sünde! Der Kollege hat einen Kochkurs speziell für Wild in Wittmund besucht. Und da hat er gelernt: Spicken macht nicht saftig, sondern noch trockener. Was er sonst noch über die Zubereitung von Wild gelernt hat, hat er hier aufgeschrieben. Wenn das meine Oma wüsste.

Was heute wichtig wird

  • Das Weihnachtsgeschäft in Leer läuft in vollen Zügen. Doch sehen die Händler noch Chancen für den stationären Einzelhandel? Das wollte Michael Kierstein wissen.
  • 13 Uhr, auf der Arbeit ist man gerade im Flow und hat eigentlich keinen so großen Hunger. Lieber trotzdem Mittagspause machen oder aufs Abendessen warten und dann richtig reinhauen? Was ist gesünder? Jens Schönig fragt Fachleute.
  • Der Druck auf Fahrer, die im Auftrag von Amazon Pakete in Ostfriesland zustellen, ist enorm. Ein ehemaliger Mitarbeiter, der am Verteilzentrum Emden bei einem Subunternehmen beschäftigt war, berichtet über das, was er erlebte. Zum Treffen mit Reporter Gordon Päschel brachte er haarsträubende Chatverläufe und Streichlisten mit.
  • Schauspieler Joshua Seelenbinder ist in Leer aufgewachsen. Er lebt in Berlin und ist bald im Weihnachts-Tatort zu sehen. Kommt er für die Feiertage zurück in die Heimat? Vera Vogt hat ihn gefragt.
  • In der letzten Woche wurde viel Salz auf Leers Straßen geworfen. Doch, wie viel genau und worauf sind die Stadtwerke vorbereitet? Michael Kierstein berichtet.
  • Wie ausgefallen darf das Ja-Wort sein? Neuerdings kann man beim Gut Halte in einer historischen Bibliothek heiraten. Ohne Rathaus, aber trotzdem offiziell. Vera Vogt einige Trauorte zusammengestellt und gefragt, was der Spaß kostet.
  • Die Fähre fährt nur zweimal am Tag nach Spiekeroog, bei Flut. Der neue „Watt’n’Express“ soll die Insel tideunabhängig erreichbar machen. Doch der Start verschiebt sich. Susanne Ullrich erklärt, warum.
  • Ein 22-jähriger Emder überfiel zwischen Dezember 2021 und März 2022 in Emden eine Tankstelle, einen Discounter und einen Kiosk. Er steht wegen schweren Raubes vor dem Landgericht Aurich. Heute fällt das Urteil. Bettina Keller berichtet.
  • In Emden werden offenbar besonders viele Rad-Ampeln geklaut. Mona Hanssen hat die Hintergründe.
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