Streit um Jahresmiete Stadt Papenburg verlängert Räum-Frist für Dauercamper

Gerd Schade
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Von Gerd Schade
| 23.05.2023 19:38 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Auf dem Campingplatz in Papenburg schwelt ein Streit zwischen Betreiberin und einigen Dauercampern. Foto: Gerd Schade
Auf dem Campingplatz in Papenburg schwelt ein Streit zwischen Betreiberin und einigen Dauercampern. Foto: Gerd Schade
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Im Streit um die Jahresmiete für den Campingplatz in Papenburg wurde einigen Dauercampern gekündigt. Jetzt dürfen sie doch bleiben – vorerst.

Papenburg - Eigentlich hätten sie ihren Platz nach teils jahrzehntelanger Nutzung bis spätestens Montag, 15. Mai, räumen müssen, tatsächlich aber sind die inzwischen unerwünschten Dauergäste auf dem Campingplatz am Poggenpoel noch immer da. Das bestätigte Stadtsprecherin Karin Evering auf Anfrage unserer Redaktion. „Auf Wunsch der betroffenen Dauercamper hat die Stadtverwaltung nochmals einen Gesprächstermin vereinbart. Vor diesem Hintergrund ist die Fristsetzung noch etwas verlängert worden“, erklärte Evering. Wie sie weiter ausführte, finde das Gespräch Ende Mai statt. „Daran angepasst endet auch die Frist“, so Evering.

Nach den Worten der Sprecherin der Stadt Papenburg hat es seitens der Dauercamper „keine direkte Kontaktaufnahme“ gegeben. „Die Terminvorschläge kamen aus der Verwaltung“. Zum weiteren Vorgehen hält man sich im Rathaus bedeckt. „Wir bitten um Verständnis, dass wir zu laufenden Verfahren keine weiteren Angaben machen werden“, betonte Evering. Eine Antwort auf die Frage, ob die Dauercamper am Ende womöglich doch bleiben dürfen, wird es vorerst also nicht geben.

Streit entzündete sich an Erhöhung der Pacht

In der bisherigen Auseinandersetzung, die teils auch öffentlich ausgetragen wurde, schien das Tischtuch zerschnitten. Auslöser für den Streit war eine Erhöhung der Jahrespacht. Ihrem Ärger darüber und über den Verlauf von Unterredungen mit Vertretern der Stadt, deren Tochtergesellschaft LGS den Platz betreibt, machten sie in Gesprächen mit unserer Redaktion Luft. Wie sie darin ausführten, vermissen sie eine plausible Erklärung für den Preisanstieg. Zudem beklagten sie eine Behandlung „von oben herab“ in „Basta“-Atmosphäre.

Die Stadtverwaltung mit Bürgermeisterin Vanessa Gattung (SPD) an der Spitze, LGS-Geschäftsführerin Sabine Pinkernell sowie die Platz-Leitung wiesen die Vorwürfe entschieden zurück. Gattung berichtete zudem von Drohungen in E-Mails. Überdies bezichtigte sie die betreffenden Dauercamper der Verbreitung von „Unwahrheiten“ und „Falschaussagen“, was die Angesprochenen wiederum empört von sich wiesen und juristische Schritte ankündigten.

Ändert die Stadt ihre Meinung?

Gattung beharrte indes: „Wir lassen uns nicht länger vorführen.“ Pinkernell betonte, dass es auch darum gehe, ein ruhiges Miteinander auf der Anlage mit allein Platz für 70 Dauercamper zu wahren und die Mitarbeiter dort zu schützen. Die Folge: Die Stadt gewährte drei Dauercampern keinen neuen Jahrespachtvertrag. Zudem wurden sie aufgefordert, den Platz bis Mitte Mai zu räumen. Die Verwaltung hatte bislang deutlich gemacht, dass ihre Entscheidung unumstößlich sei.

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