Emden

Polizei warnt vor Whats-App-Gerüchten

Martin Alberts
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Von Martin Alberts
| 18.09.2017 15:31 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Die Polizei Emden ist einem angeblichen Vergewaltigungsfall nachgegangen, der via Whats-App verbreitet wurde. Sie warnt vor Gerüchten. Auch ein in der Nachricht genanntes Fitnessstudio meldet sich zu Wort.

Emden - Nachdem am Freitag über Whats-App eine Nachricht in Umlauf gelangt war, in der auf eine vermeintliche Vergewaltigung in Emden hingewiesen wird, hat sich die Polizei erneut zu dem Fall geäußert: „Der Anfangsverdacht konnte trotz intensiver Ermittlungen, die auch noch nicht abgeschlossen sind, bislang nicht bestätigt werden“, teilte die Inspektion Leer/Emden mit.

Bei den Ermittlungen seien die Beamten zwar auf ein mögliches Sexualdelikt gestoßen, das sich vor zwei Wochen ereignet haben könnte – Details seien hierzu aber bisher noch nicht bekannt, sagte Polizeisprecher Christian Groeneveld auf OZ-Nachfrage.

„Behauptung konnte noch nicht verifiziert werden“

Auf die Spur gebracht hatte die Polizei eine Whats-App-Nachricht, die viele Nutzer erhalten und weitergeleitet hatten. Der Verfasser sei bisher ebenso wenig bekannt wie der Zeitpunkt, zu dem die Nachricht geschrieben wurde. „Wir haben erst am Freitag davon erfahren“, sagte Groeneveld.

In der Nachricht, die der OZ vorliegt, heißt es, dass eine junge Frau an einem Sonntagmorgen am Delft in Emden von fünf aus Syrien stammenden Männern vergewaltigt worden sei. „Diese Behauptung konnte noch nicht verifiziert werden“, stellte Groeneveld klar. Zudem wird in der Mitteilung auf eine Sprachnachricht verwiesen. Eine solche, in der ein Fitnessstudio am Delft als möglicher Tatort genannt wird, hat auch die OZ erreicht. Ob es sich dabei jedoch tatsächlich um die Sprachnachricht handelt, auf die in der Whats-App-Mitteilung hingewiesen wird, ist unklar.

Fitnessstudio-Inhaber meldet sich zu Wort

Der Inhaber des Studios Fitness World am Delft, das Ende vergangener Woche im Internet zum Bestandteil von Spekulationen rund um den Fall wurde, äußerte sich am Freitagabend via Facebook. Er nennt – anders als der Verfasser der Whats-App-Nachricht – nicht etwa den Sonntagmorgen als Zeitpunkt: „Vergangenen Sonntagabend (10. September, Anmerkung der Redaktion) hat eine Frau unser Studio betreten, stand unter Schock und gab an, überfallen worden zu sein. Ein Mitarbeiter hat daraufhin einen Krankenwagen gerufen und die Frau wurde von diesem abgeholt.“ Weitere Informationen seien ihm nicht bekannt, schreibt der Inhaber. An Mutmaßungen wolle er sich nicht beteiligen.

Hierzu rät auch die Polizei: „In den sozialen Medien kursieren Gerüchte, die besagen, dass das Opfer angeblich 32 ist und, dass es ein Beweisvideo gäbe. Hierbei handelt es sich um Gerüchte, die unwahr sind“, schreibt die Inspektion auf ihrer Facebook-Seite. Von solchen Behauptungen solle sich niemand beeinflussen lassen. „Es wird ziemlich viel hinzugedichtet“, so Groeneveld.

Aktuell sucht die Polizei nach Hinweisen zu der möglichen Vergewaltigung vor etwa zwei Wochen sowie zum ursprünglichen Verfasser der Whats-App-Nachricht. Zeugen können sich bei der Polizei in Emden melden.

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