Einsatz
Segler bei Wangerooge von sinkendem Schiff gerettet
Ein Alleinsegler ist am Sonntag nordöstlich von Wangerooge in Seenot geraten. Er wurde mit einem Hubschrauber gerettet, sein Boot musste jedoch aufgegeben werden.
Wangerooge - Die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sind am Sonntag zu einem havarierten Segelschiff ins Jade-Weser-Gebiet gerufen worden. Der 53 Jahre alte Skipper eines Traditionsseglers habe sich am frühen Nachmittag telefonisch bei einem Freund gemeldet und mitgeteilt, dass sein Schiff starken Wassereinbruch habe. Dieser Freund meldete die Situation mit einer ungefähren Position an die Seenotleitung der DGzRS in Bremen, teilen die Seenotretter mit.
Das Seenotrettungsboot Wolfgang Paul Lorenz der Freiwilligen-Station Horumersiel sowie der Seenotrettungskreuzer Bernhard Gruben von der Station Hooksiel liefen sofort aus. „Zu diesem Zeitpunkt herrschte im Weser-Jade-Gebiet starker Wind mit sechs Beaufort (ca. 50 km/h). Für den späteren Nachmittag waren Böen von neun Beaufort (Sturm, bis zu 90 km/h) angekündigt“, teilt die DGzRS mit. Kurz vor dem Eintreffen der Einheiten im Suchgebiet habe der ADAC-Rettungshubschrauber Christoph 26 aus Sanderbusch, der soeben einen anderen Einsatz beendet hatte, seine Unterstützung angeboten. Der Hubschrauber entdeckte den Havaristen nordöstlich von Wangerooge im Fahrwasser „Mittelrinne“ zwischen Jade und Weser. „Starker Seegang mit über zwei Metern Wellenhöhe setzten dem hölzernen Segelboot stark zu“, heißt es.
Segelschiff war nicht zu retten
Ein direktes Anfliegen des Havaristen sei nicht möglich gewesen, der Mann musste in die See springen und wurde von dort mit einer Winde in den Hubschrauber aufgenommen. „Minuten später traf die Wolfgang Paul Lorenz am Havaristen ein. Eine Schleppleine auf dem führerlosen, stark in der See rollenden Schiff zu belegen, war jedoch nicht möglich“, so die DGzRS. Der ebenfalls eintreffende Seenotrettungskreuzer Bernhard Gruben sicherte daraufhin das immer tiefer sinkende Schiff ab, bis das Bundespolizei-Fahrzeug „Eschwege“ die Sicherung übernahm. Der mit der Tide schnell abtreibende Havarist sank außerhalb des Fahrwassers. Die Stelle wurde entsprechend gekennzeichnet.
Der Skipper wurde ins Krankenhaus geflogen. „Es geht ihm den Umständen entsprechend gut“, teilt die DGzRS mit. Das Segelboot habe der Mann offenbar nach Bremerhaven überführen wollen. Die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.