Was Sie heute wissen müssen Reiche Ostfriesen | Preisrutsch bei Häusern | Baustelle in Wiesmoor
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Ganz egal, wie alt und verwohnt die Häuser auch waren: Wenn sie auf den Markt kamen, wurden absurde Preise gezahlt. Da wurden für ein unsaniertes Eigenheim aus den 60er Jahren schon mal 350.000 Euro auf den Tisch gelegt. Das Phänomen konnte ich auch in meinem Dorf beobachten. Meine Schwester und ihr Partner waren vor zwei, drei Jahren noch auf der Suche nach einem Zuhause für ihre kleine Familie. Doch selbst für enorm renovierungsbedürftige Bauten wurden so hohe Summen geboten, dass die beiden als heimische Normalverdiener stets das Nachsehen hatten. Wer heute ein Haus älteren Baujahres verkaufen möchte, kann von solchen Preisen nur noch träumen. Die Preise sind drastisch gesunken, wie meine Kollegin Rieke Heinig bei ihrer Recherche erfahren hat. Wer das jetzt der Ampel-Koalition in die Schuhe schieben möchte, hat nur zum Teil recht. Denn da spielen noch andere Faktoren als das neue Heizungsgesetz eine Rolle. Mehr dazu lesen Sie hier.
Probleme bei der Finanzierung ihres Eigenheims dürften die Menschen, die das Manager-Magazin in seiner Liste der 500 reichsten Deutschen listet, wohl eher nur aus Erzählungen kennen. Auf Platz 1 stehen die BMW-Großaktionäre Susanne Klatten und Stefan Quandt mit sagenhaften 40,5 Milliarden Euro. Bei den Vermögenswerten in der Rangliste handelt es sich um Schätzungen, macht das Manager-Magazin deutlich: „Bewertungsgrundlage sind Recherchen in Archiven und Registern sowie bei Vermögensverwaltern, Anwälten, Bankern und Vertreterinnen und Vertretern der Rangliste selbst.“ Als Vermögen gelten unter anderem Grund- und Immobilienbesitz, Aktien und Kunstobjekte. Haben es Ostfriesen auf diese Liste geschafft? Dieser Frage ist Andreas Ellinger nachgegangen. Auf Platz 96 hat er zwei Frauen gefunden. Wer das ist, erfahren Sie hier - und auch, welche Familie in diesem Jahr aus dem Ranking gerutscht ist.
Um Geld geht es auch in diesem Beitrag aus Emden: Die Stadt steht zwar kurz vor der Pleite. Kräftig investieren will sie im kommenden Jahr trotzdem. 17,7 Millionen Euro sollen in verschiedene Projekte fließen. Zu sanieren, zu wandeln und zu entwickeln sei aus seiner Sicht „für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt alternativlos“, wird Oberbürgermeister Tim Kruithoff zitiert. Wofür das Geld ausgegeben werden soll, erklärt Heiko Müller.
Seit dem Hamas-Angriff auf Israel ist in Deutschland die Zahl der antisemitischen Vorfälle gestiegen. Das zeigen Zahlen des Bundesverbandes der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS). Da werden Häuser beschmiert, auf Demonstrationen Parolen gerufen, Menschen in sozialen Netzwerken oder auf der Straße bedroht: Es sind beunruhigende Vorfälle. Umso wichtiger ist es, an die Gräueltaten der Nationalsozialisten an jüdischen Mitbürgern zu erinnern. An diesem Wochenende wurden in Emden und in Weener so genannte Stolpersteine zum Gedenken an die Einwohner verlegt, die von den Nazis vertrieben oder ermordet wurden. Man setze nicht nur ein Zeichen der Verantwortung vor der Geschichte unseres Landes, sagte der Weeneraner Bürgermeister Heiko Abbas: „Wir setzen auch ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Israel, die derzeit unter den terroristischen Angriffen der Hamas leiden.“
In der Nacht auf den 26. Juli brach auf dem Autofrachter „Fremantle Highway“ ein Feuer aus. Ein Besatzungsmitglied kam ums Leben. Mein Kollege Martin Alberts hat damals berichtet - und verliert das Geschehen rund um das Schiff auch jetzt nicht aus den Augen. Was geschah in jener Nacht auf dem Frachter? Es soll eine gewaltige Explosion gegeben haben, so stark, dass das knapp 200 Meter lange Schiff auf der Steuerbordseite verformt wurde. Das „Dagblad van het Noorden“ berichtet das unter Berufung auf Dokumente aus Regierungskreisen. Unklar sei, ob diese Explosion die Ursache oder eine Folge des Brandes war. Hier lesen Sie Martins Artikel.
Eine etwas kuriose Geschichte steuert Ole Cordsen aus Wiesmoor heute bei: Dort möchte ein Restaurant seine Küche modernisieren - und eine ganze Siedlung wird umgebuddelt. Was ist da los? Die Kurzfassung lesen Sie jetzt: Das Hotel zur Post stellt seine Küche von Gas auf Elektro um - und wird künftig so viel Strom verbrauchen, dass ein neues Kabel verlegt werden muss. Und plötzlich werden auch 50 Hausanschlüsse ausgetauscht. Die Langfassung finden Sie hier. Das Lesen lohnt sich: Es geht nicht nur um die Baustelle in der „Altstadt“ von Wiesmoor, sondern auch um die Einblicke in die Küche und seine Pläne, die Küchenchef Henning Wagner uns gewährt.
Zu Ostfrieslands kulinarischer Geschichte gehört das Gebäck aus Warsings Keksfabrik in Leer. Im kommenden Jahr hätte die „Ostfriesische Honigkuchen-, Keks-, Zwieback- und Bonbonfabrik Hermann Warsing“, wie sie offiziell hieß, ihr 100-jähriges Bestehen feiern können. Doch so lange hat das Unternehmen nicht durchgehalten. Wiebke Rose nimmt uns mit auf eine Zeitreise. Und ich weiß endlich, wer hinter dem „Friesenmädl“ auf der alten Zwiebackdose im Schrank der Großeltern steckt.
Was heute wichtig wird:
- Das Gebäude für Seniorenwohnungen auf dem ehemaligen MZO-Gelände in Leer ist fast fertig. Eigentlich sollte das Unternehmen Convivo die Einrichtung betreiben, doch das ist insolvent. Gibt es mittlerweile einen neuen Betreiber? Jonas Bothe hat nachgefragt.
- Der Wirt des Grünen Jägers in Jübberde hatte von der Arbeitsagentur eine Liste von 23 Bewerbern bekommen - aber keiner meldete sich. Wie reagiert die Agentur? Karin Lüppen berichtet.
- Die Fruchtsaft-Industrie beklagt die dürftige Apfelernte. Wie stark ist die Firma Auricher Süssmost davon betroffen? Gabi Boschbach hat nachgefragt.
- In Wiesmoor werden in Kürze Wasserrohre erneuert. Dafür sind sogar mitten auf dem Mittelstreifen der Bundesstraße 436 Verkehrsinseln entfernt worden. Warum? Und was erwartet die Autofahrer? Ole Cordsen erklärt es.
- Was steht es um die geplanten Um- und Neubauten von Discountern und Supermärkten in den Emder Stadtteilen Borssum, Harsweg und Wolthusen? Stephanie Schuurman hat bei Lidl, Edeka und Co. nachgehakt und auch nach Aspekten des Klimaschutzes gefragt.
- In der Gemeinde Krummhörn hat sich wohl auch als Reaktion auf das im Sommer von Mitgliedern der rechten und der rechtsextremen Szene organisierten Konzertes in Canum ein Bündnis gegen Rechts gegründet. Hannah Weiden berichtet.