Mehrfamilienhaus unbewohnbar Vermieter gesucht – 36 Wiesmoorer verlieren durch Hausbrand ihr Zuhause
Nach dem Brand im ehemaligen Fehn-Hotel in Wiesmoor ist das Mehrfamilienhaus unbewohnbar. 36 Menschen waren darin gemeldet – nun sucht die Stadt in einem Aufruf nach Wohnungen.
Wiesmoor - Nach dem Brand im ehemaligen Fehn-Hotel in Wiesmoor am Samstag, 13. April 2024, haben 36 Menschen ihr Zuhause verloren. Das gesamte Gebäude gilt nun als unbewohnbar und ist weiterhin abgesperrt – zu groß die Gefahr, verletzt zu werden. Acht Menschen wurden bei dem Feuer wegen Rauchgasvergiftungen und leichter Verletzungen aufgrund der Flammen medizinisch versorgt. Der Schaden liegt bei mehreren Millionen Euro.
Brand in Fehn-Hotel – so ist der aktuelle Stand
Schaden durch Großbrand deutlich höher als vermutet
Wann genau die Menschen in ihre alten Wohnungen zurückkommen können, um ihr übrig gebliebenes Hab und Gut abzuholen, ist noch unklar. „Wir können noch kein genaues Datum nennen“, sagt Polizeisprecherin Nancy Rose auf Anfrage. In den nächsten Tagen sollen die Ermittlungen vor Ort abgeschlossen werden. Derzeit geht man nicht von Brandstiftung aus. Sobald das Gebäude von der Polizei freigegeben wird, kann der Wohnungsverwalter alles Weitere in die Wege leiten.
Wo leben die Hausbewohner?
In dem Mehrparteienhaus waren 36 Menschen gemeldet. 21 davon waren Geflüchtete, deren Wohnungen der Landkreis angemietet hatte. Sie sind derzeit auf dem Kasernengelände in Aurich untergebracht. Da noch nicht bekannt ist, ob das Gebäude in Wiesmoor wieder aufgebaut wird, ist eine Rückkehr in die Wohnungen unklar, so ein Sprecher des Landkreises auf Anfrage. „Ein Umzug in eine andere Wohnform oder Wohnung ist momentan nicht geplant“, sagt der Sprecher.
Die anderen Hausbewohner sind derzeit auf Wohnungssuche. Wer in der vergangenen Zeit eine Wohnung gesucht hat, weiß, wie schwer das sein kann – der Wohnungsmarkt ist angespannt. Zurzeit sind einige der Bewohner bei Freunden oder Familie untergebracht. Fünf Menschen, denen Obdachlosigkeit drohte, wohnen vorübergehend im Hotel „Torfkrug“ in Wiesmoor. Die Stadt möchte den Menschen bei der Wohnungssuche unter die Arme greifen und startete einen Aufruf auf ihren Kanälen im Netz.
Stadt Wiesmoor unterstützt wohnungslose Brandopfer
„Wir haben schon einige Anfragen bekommen“, sagt Ordnungsamtsleiter Heiner Schoon im Gespräch mit unserer Zeitung. Unterschrieben sei aber noch nichts. Gesucht werden etwa 13 Wohnungen für Einzelpersonen sowie zwei Wohnungen für bis zu drei Personen. „Die Stadt ist nicht der Mieter – wir sind unterstützend tätig“, sagt Schoon. Die Opfer mieten die Wohnungen selbst an.
Wenn nicht mit Wohnungen, kann man den Menschen auch anders helfen? Auf private Spenden sei die Stadt nicht angewiesen. „Wir haben viele Organisationen in Wiesmoor“, so Heiner Schoon – „Hermas Box-Spenden hilft“, die „Kleiderbörse“ oder die „Alltagshelden Ostfriesland“ (ehemals „Heart of Mercy“) zum Beispiel. Die Organisationen haben sich um die Versorgung der Opfer gekümmert und Kleidung sowie Hygieneartikel bereitgestellt. Dafür ist der Ordnungsamtsleiter sehr dankbar.
„Uns ist einfach nur wichtig, dass wir unterstützen können“, sagt Schoon. Seine Kollegin Gabriele Gerdes sei hauptsächlich für die Organisation der Wohnungssuche zuständig. „Sie ist sehr akribisch am Arbeiten im Hintergrund“, erklärt er. Auch möchte sich der Ordnungsamtsleiter für die vorbildliche Zusammenarbeit der beteiligten Behörden und Organisationen am Tag des Brandes bedanken. „Das lief Hand in Hand“, sagt er beeindruckt. „Wir hoffen nun, dass wir die Menschen noch unterbringen können.“
Kontaktdaten der Stadt
Vermieterinnen und Vermieter, die kurzfristig eine (Ferien-)Wohnung anbieten können, können sich bei der Stadtverwaltung in Wiesmoor melden. Diese ist telefonisch erreichbar unter 04944/3050 oder per E-Mail an rathaus@wiesmoor.de.
Kontakt zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rathauses:
So erlebten Zeugen das Feuer im ehemaligen Fehn-Hotel
Ehemaliges Hotel in Wiesmoor nach Feuer unbewohnbar
