Schnäppchen in Emden 500 Euro als Erstgebot - Das war die Fundsachenversteigerung

| | 20.04.2024 10:43 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Viele Fahrräder gingen für um die 20 Euro an die Frau und den Mann. Fotos: Hanssen
Viele Fahrräder gingen für um die 20 Euro an die Frau und den Mann. Fotos: Hanssen
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Am Samstag war im Emder Stadtgarten wieder Fundsachenversteigerung. Nicht nur die rund 80 Fahrrädern gingen an die Frau und den Mann. Einige machten Schnäppchen, andere griffen tief in die Tasche.

Emden - Noch nicht ganz, aber fast wie in Münster ist es in Emden mit den Fund-Fahrrädern, sagt Martin Mennenga vom Bürgerbüro der Stadt mit einem Lachen. Er und andere Mitarbeiter des Bürgerbüros sowie des Bau- und Entsorgungsbetriebs (BEE) hatten am Samstagmorgen, 20. April 2024, wieder alle Hände voll zu tun mit den Rädern und anderen Fundsachen.

Alle Fahrräder sind mit Nummern versehen, damit Interessierte auch auf das richtige Bike bieten.
Alle Fahrräder sind mit Nummern versehen, damit Interessierte auch auf das richtige Bike bieten.
Teilweise fast neue Fahrräder stehen neben kuriosen Drahteseln.
Teilweise fast neue Fahrräder stehen neben kuriosen Drahteseln.

Bis 11 Uhr konnten sich Interessierte im Stadtgarten die rund 80 Fahrräder genauer ansehen. Dabei waren: Holland-Fahrräder, Mountainbikes, Kinderräder, Kuriositäten und fast Nagelneues. Schon ab 9 Uhr versammelten sich Interessierte. „Wir haben so viele Fahrräder im Bunker, wir könnten direkt noch eine Versteigerung machen“, sagte Martin Mennenga. Am Samstag auch mit in der Versteigerung: unter anderem eine Heckenschere, eine Stichsäge und ein nagelneuer Winkelschleifer. Auch ein Cityroller zum Selbsttreten und ein Rollstuhl konnten ersteigert werden. Etwa 15 Gegenstände wurden ausgestellt. Handys waren nicht mehr dabei. Kaum einer will ein gebrauchtes Smartphone, war die Erfahrung der vergangenen Versteigerungen.

Einige Kinderräder, wie dieses pinke Exemplar, sind auch dabei.
Einige Kinderräder, wie dieses pinke Exemplar, sind auch dabei.
Einige Räder sind liebevoll ausgestattet, aber trotzdem vom Eigentümer irgendwann stehen gelassen worden.
Einige Räder sind liebevoll ausgestattet, aber trotzdem vom Eigentümer irgendwann stehen gelassen worden.

Nicht nur Fahrräder gab es zu ersteigern

Ab 11 Uhr ging es dann auf der am Morgen aufgebauten Bühne los. Unter einem Zelt war der Kassenbereich entstanden, bei dem man seine ersteigerte Ware am Ende der Auktion abholen konnte. Martin Mennenga, jetzt als Auktionator, pries die Zweiräder an, machte Witze und entlockte den bei schönstem Sonnenschein zahlreichen Zuschauern teils sehr gute Preise für die Fundsachen. Die Versteigerung begann bei jedem Artikel mit einem Euro.

Nach einem kurzen Schauer gegen 11 Uhr wurde es bei der Versteigerung dann noch richtig sonnig. Viele Interessierte lockte das Spektakel an.
Nach einem kurzen Schauer gegen 11 Uhr wurde es bei der Versteigerung dann noch richtig sonnig. Viele Interessierte lockte das Spektakel an.

Viele Räder gingen für um die 20 Euro weg. Spannender wurde es bei Elektro-Rädern. Ein Pedelec fand für 255 Euro einen neuen Besitzer. Bei einem E-Bike der Marke Bulls war das Erstgebot 500 Euro. Dagegen wollte niemand bieten. „Hättest du man 300 Euro gesagt“, scherzte Martin Mennenga zu dem neuen Besitzer des Rads. Bei bekannten Marken wurde gerne mehr geboten. Ein Veloretti-Rad, das wie neu aussah, ging für 200 Euro an eine Frau. Für ein Gazelle-Herrenrad gab es immerhin noch 80 Euro. Für Kinder konnten richtige Schnäppchen gemacht werden: Ein Kinderfahrrad wurde für zwei Euro ersteigert und ein Laufrad für 17 Euro. Auch die Handwerker kamen günstig davon: 20 Euro für den Winkelschleifer, zehn Euro für die Heckenschere von Bosch und elf Euro für die Stichsäge. Der Rollstuhl wechselte für sieben Euro den Besitzer. Martin Mennengas gerne gestellte Frage: „Wie verliert man so was?“

Mehrere Werkzeuge wurden versteigert. Wieso so etwas im Fundbüro landet? Das weiß wohl nur der vorige Besitzer.
Mehrere Werkzeuge wurden versteigert. Wieso so etwas im Fundbüro landet? Das weiß wohl nur der vorige Besitzer.

Zweimal im Jahr gibt es in Emden eine Fundsachenversteigerung. Unter anderem alles, was am Bahnhof an Fahrrädern so stehen bleibt, kommt unter den Hammer. Auch fremde Räder, die gemeldet werden, weil sie mehrere Wochen vor dem Haus stehen, gehören dazu. Und natürlich alles, was nicht rechtzeitig aus dem Fundbüro abgeholt wird. Nach einem halben Jahr Aufbewahrungsfrist darf es versteigert werden. Im Oktober 2023 war die Versteigerung erstmals im Stadtgarten unter freiem Himmel. Zuvor waren die Nordseehalle, die Hochschulmensa oder der Kulturbunker schon als Austragungsorte genutzt worden.

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