Tragische Nacht auf der Nordsee Suche nach vermisstem Schlauchbootfahrer und Segler abgebrochen

Melanie Hanz und DPA
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Von Melanie Hanz und DPA
| 01.05.2024 12:10 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Groß angelegte Suche der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) nach einem vermissten Schlauchbootfahrer in der Deutschen Bucht. Foto: DGzRS/die Seenotretter
Groß angelegte Suche der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) nach einem vermissten Schlauchbootfahrer in der Deutschen Bucht. Foto: DGzRS/die Seenotretter
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Seit Montag werden zwei Skipper auf der Nordsee vermisst. Beide konnten nicht gefunden werden.

Helgoland/Nordsee - Tragisches Zusammentreffen zweier nicht miteinander in Verbindung stehender Seenotfälle: Am Montag, 29. April 2024, verschwanden zwei Skipper in der Nordsee von ihren Booten. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilt, wurde ein Festrumpfschlauchboot mit laufender Maschine, aber menschenleer, etwa 25 Seemeilen nordwestlich von Cuxhaven gefunden. In den frühen Morgenstunden des 30. April fand ein Marine-Hubschrauber eine Segelyacht nördlich von Amrum. Beide Skipper waren von ihren Partnerinnen überfällig gemeldet worden. In beiden Fällen koordinierte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) die Suchmaßnahmen.

Trotz der stundenlangen Einsätze fanden die Rettungskräfte beide Männer nicht in der zehn Grad kalten Nordsee und brachen die Aktionen ab. „Nach jedem menschlichen Ermessen können sowohl der Segler als auch ein Schlauchbootfahrer nicht mehr lebend gefunden werden“, sagte eine Sprecherin DGzRS am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Grund dafür sei die lange Zeit im kalten Wasser.

Segler zwischen Helgoland und Sylt verloren gegangen

Während die großangelegte Suche zwischen Cuxhaven und Helgoland nach dem vermissten Schlauchbootfahrer bereits seit mehreren Stunden lief, wurde gleichzeitig ein Skipper mit seinem etwa 8,5 Meter langen Segelboot überfällig gemeldet. Er war von Helgoland mit dem Ziel Hörnum auf Sylt aufgebrochen. Als er dort auch einige Stunden nach der verabredeten Zeit nicht eingetroffen war, meldete seine Ehefrau sich bei der von der DGzRS betriebenen Rettungsleitstelle See, dem Maritime Rescue Coordination Centre (MRCC) Bremen.

Die Suche der Seenotretter und zahlreicher weiterer Kräfte nach dem Fahrer des Festrumpfschlauchbootes lief bereits seit vielen Stunden. Nicht mehr benötigte Sucheinheiten wurden aus dieser Suche entlassen. Sie wurden sofort in der Suche nach dem überfälligen Segelboot eingesetzt.

Seenotrettungskreuzer Hermann Marwede, Station Helgoland, während der Suche. Foto: DGzRS/Die Seenotretter
Seenotrettungskreuzer Hermann Marwede, Station Helgoland, während der Suche. Foto: DGzRS/Die Seenotretter

Mehrere Schiffe, Hubschrauber und Flugzeug eingesetzt

Um 1.30 Uhr in der Nacht wurde das Segelboot nördlich der Insel Amrum von einem Such- und Rettungshubschrauber der Marine mit gesetzten Segeln gesichtet. Es war im Wattengebiet auf Grund gelaufen. Der Skipper befand sich nicht an Bord.

Der Schlauchbootfahrer war von seiner Lebensgefährtin gegen 17.30 Uhr am Montag als überfällig gemeldet worden. Sie hatte die Route des Festrumpfschlauchbootes, mit dem der Mann am Vormittag aus einem kleinen Hafen an der Elbe aufgebrochen war, über eine Software verfolgt. Am Nachmittag war die Aufzeichnung abgebrochen.

Nachfragen der Einsatzleiter der Rettungsleitstelle See bei Schiffen im entsprechenden Suchgebiet ergaben eine mögliche Sichtung des Schlauchbootes durch eine Fähre. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch nichts Auffälliges bemerkt worden. In der eingeleiteten großangelegten Suche wurde das Festrumpfschlauchboot zwischen Cuxhaven und Helgoland fahrend, aber ohne den Skipper gesichtet und gestoppt.

In den umfangreichen Sucheinsatz waren die Seenotrettungskreuzer Theo Fischer (derzeit Station Amrum), Pidder Lüng (Station List auf Sylt) und Eiswette (Station Nordstrand) sowie Behördenfahrzeuge, Hubschrauber und ein Aufklärungsflugzeug eingebunden. Feuerwehren suchten zwischenzeitlich entlang der schleswig-holsteinischen Küste die Uferbereiche ab.

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