Friedeburg
ARD-Sendung aus Rußland sorgt für Echo im Netz
Bei Twitter gab es zahlreiche Reaktionen auf das ARD-Morgenmagazin am Donnerstag. Die WM-Berichterstattung kam aus Friedeburg – und bei vielen Twitter-Usern nur mäßig gut an. Einem Tier flogen aber die Herzen zu.
Friedeburg - Die ARD hat am Donnerstagmorgen zum ersten Mal einen Teil der Berichterstattung zur Fußball-WM aus dem Friedeburger Ortsteil Rußland gesendet. Mehrfach wurde im Rahmen des Morgenmagazins nach Ostfriesland geschaltet.
Vor Ort waren die Moderatoren Yared Dibaba und Okka Gundel, die aus Norden stammt, sowie als Experte der ehemalige Nationalspieler und Weltmeister Olaf Thon. Geboten wurde Sport, gemischt mit Unterhaltung und einigen Prisen bisweilen etwas klischeehaften Lokalkolorits. Auf Twitter gab es zahlreiche Reaktionen. Nicht alle waren – vorsichtig formuliert – positiv.
Mehrere User äußersten sich überrascht darüber, dass es in Deutschland einen Ort gibt, der Rußland heißt.
Schaue gerade live das Morgenmagazin live aus Rusland. Wusste gar nicht das, dass in Ostfriesland liegt. #WM2018
— Olli Laribum 2 (@KKnollo) 14. Juni 2018
Von Rußland nach Amerika in 5 Minuten?
— Stefan W. Mörkels aka apfelnase (@RadRitter) 14. Juni 2018
Das geht nur in Ostfriesland
Kritisch wurde die Aufmachung der Sendung beurteilt:
@ardmoma "WM-Studio" ist jawohl nur peinlich... Hohoho, live aus "Rußland (Ostfriesland)", kicherkicher, da reiten wir jetzt immer drauf rum. Stellen ein paar Matrjoschkas auf, zu den wir immer Matruschka sagen und haben 10 Dorfbewohner in Deutschlandfarben im Hintergrund. (1/2)
— Marko M. (@NorthmanInExile) 14. Juni 2018
Dann bauen wir noch ein Playmobil-Stadion, hihi, und außerdem sagt man hier in "Rußland" Moin.
— Marko M. (@NorthmanInExile) 14. Juni 2018
Fehlt nicht mehr viel, dann habt ihr das RTL Niveau erreicht.
Großartige Sportberichterstattung! Und dafür zahle ich GEZ...
Ich weiß schon, warum ich lieber @Rasenfunk supporte. (2/2)
Angelegt waren die Schalten nach Friedeburg nicht als lupenreine Sportberichterstattung. So tobte Moderator Yared Dibaba zum Ende der Sendung zum norddeutschen Gassenhauer „An de Eck steiht ’n Jung mit´n Tüddelband“ über die mit dem unvermeidlichen Shanty-Chor dekorierte Bühne – und durch die Zuschauer. Dabei mussten auch Okka Gundel und Experte Olaf Thon mit einstimmen.
Genau das Publikum, das in der Tat vor allem aus einer Altersgruppe zu kommen schien, war Thema auf Twitter:
Das #moma berichtet aus Russland, Ostfriesland. Der Altersdurchschnitt der Bewohner ist mal wieder so, dass ich mich jugendlich fühle
— Saga (@naja_xaoticca) 14. Juni 2018
Und Weltmeister Thon, schon während seiner Spielerzeit für seine leicht dozierende Art bekannt, sorgte bei mindestens einem User für einen Schreck in der Morgenstunde.
@ardmoma
— Ihrsoichso (@ihrsoichso) 14. Juni 2018
Ohne Vorwarnung der Oberschlaumeier Olaf #Thon: Seid Ihr noch gescheit? Armes Ostfriesland, den hast Du nicht verdient. Ich bin dann über die WM mal weg vom Moma - schade
Für positive Gefühlsausbrüche sorgte das WM-Orakel.
Wie süüüüüüüüß des Orakel #MOMA pic.twitter.com/6B0Ci4fiDK
— Frankonia (@FrankoniaLP) 14. Juni 2018
Das Zicklein soll den Ausgang der Spiele vorhersagen. Bei den vorangegangenen Turnieren hatte vor allem der Krake „Paul“ aus Oberhausen mit seinen Prognosen Berühmtheit erlangt.
Am Freitag kommt die WM-Berichterstattung des ARD-Morgenmagazins erneut aus Friedeburg. Beginn ist um 5.30 Uhr.