Leer
Kreistagsabgeordneter Pieters verlässt die AfD
Der ehemalige Chef der AfD Ostfriesland, Holger Pieters, ist am Sonntag aus der Partei ausgetreten. Er begründet das mit der Richtung, die die AfD eingeschlagen hat.
Leer - Knapp eine Woche nachdem die Parteichefin Frauke Petry aus der AfD ausgetreten ist, hat auch der ehemalige Chef der AfD-Ostfriesland, Holger Pieters aus Leer, die Partei verlassen. „Nach reiflicher Überlegung“, wie er mitteilte, sei er am Sonntag aus der AfD ausgetreten. Seinen Sitz im Leeraner Kreistag will er behalten.
Pieters, der zum rechtskonservativen Flügel der Partei gehörte, begründet den Parteiaustritt mit der politischen Richtung, in die sich die AfD bewege. „Der Weg raus aus dieser ,entarteten‘ nationalistischen AfD“ sei für gemäßigte Mitglieder der Partei sachlogisch zwingend, erklärt er in der Mitteilung.
Gründer des „Leeraner Aufbruchs“
Aus Protest gegen die Führung der AfD Niedersachsen hatte der Leeraner bereits im Januar als Ostfriesland-Vorsitzender hingeschmissen. Gemeinsam mit weiteren damals ebenfalls zurückgetretenen Vorstandsmitgliedern gründete er die parteiinterne Initiative „Leeraner Aufbruch“. Pieters zählte zu den schärfsten Kritikern des Landeschefs Armin Hampel, den er in der Mitteilung als einen „politisch, moralisch abgewirtschafteten AfD-Politiker“ bezeichnet.
Kritik übt er auch am Spitzenkandidaten Alexander Gauland. Dessen „rechtsnationale Ausfälle“ sowie Björn Höckes „extrem völkische Umerziehungspolitik“ seien bei moderaten Mitgliedern der AfD ein absolutes No-Go, erklärt Pieters. Insgesamt seien die „drei Anführer der heutigen AfD“ rechtspopulistische und auch rechte extreme Überzeugungstäter.
Kritik auch an AfD Ostfriesland
In seiner Abrechnung mit der Partei spart der Leeraner auch die AfD Ostfriesland nicht aus. Deren Facebook-Seiten und makabere politische Inhalte seien politische sittenwidrig, schreibt Pieters. „Der Mut zur Wahrheit ist komplett abhandengekommen.“Pieters kündigt an, mit sofortiger Wirkung als fraktionsloses Mitglied im Leeraner Kreistag zu arbeiten. „Wie und wo meine neue politische Heimat sein wird, teile ich zeitnah mit.“
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