Emden

OZ geht mit Regisseur auf Schatzsuche in Emden

Nikola Nording
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Von Nikola Nording
| 16.06.2019 16:59 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Regisseur Erik Schmitt lässt seine Hauptfigur Cleo im gleichnamigen Film auf Schatzsuche gehen. Beim Filmfest in Emden musste der 39-Jährige im Auftrag der OZ selbst ran.

Emden - Erik Schmitt geht auf die Knie. Er schaut unter die alte Dampflokomotive am Emder Bahnhof. Der Regisseur ist auf der Suche nach einem Schatz. Mit der OZ ist der Gewinner des diesjährigen „Schreibtisch am Meer“-Stipendiums auf Schatzsuche gegangen. Denn in seinem Film „Cleo“, den er beim Internationalen Filmfest Emden-Norderney derzeit präsentiert, geht es genau um das: eine Schatzsuche.

Los geht es vorm Cine-Star-Kino. Gesucht wird nicht mit einer Schatzkarte, sondern mithilfe einer App. Bei der GPS-Schnitzeljagd – Geocaching genannt – lassen sich überall Schätze heben – und einer davon am Emder Bahnhof, irgendwo an der Dampflokomotive. „Ich hab das noch nie ausprobiert. Aber für den Film hatten wir an eine Geocaching-Aktion gedacht, die wir dann Cleo-Caching nennen“, erzählt er, während er die Larrelter Straße überquert.

Mit dem Film das Publikum aus dem Alltag ziehen

Erik Schmitt sucht und sucht nach einem Schatz.
Erik Schmitt sucht und sucht nach einem Schatz.
Im Film sucht Hauptfigur Cleo nämlich einen wirklichen Schatz, der die Zeit zurückdrehen soll. Die junge Fremdenführerin aus Berlin, dargestellt von Marleen Lohse, wird auf dieser Suche nicht nur mit ihrer Vergangenheit und ihren Ängsten konfrontiert, immer wieder erscheinen ihr auch Figuren aus dem alten Berlin. „Ich finde diese Stadt bemerkenswert. Unter jedem Stein ist so viel Geschichte“, sagt Schmitt über die Hauptstadt.

Der Film hat etwas Märchenhaftes. „Ich habe das Gefühl, dass fantasievolle Elemente oft belächelt werden – gerade von Jurys bei Festivals. Es wird schnell als kindlich abgestempelt. Das finde ich schade“, sagt der 39-Jährige, während er weiter den Schatz an der Dampflok sucht. Er wolle mit seinem Filmen ganz bewusst das Publikum aus seinem Alltag ziehen. „Das ist Kino für mich“, sagt Schmitt.

„Cleo“ in Madrid und Shanghai

Bald kommt „Cleo“ in Deutschland offiziell in die Kinos. Derzeit wird er auf Festivals präsentiert. „Marleen Lohse stellt ihn zeitgleich zum Emder Filmfest beim Festival in Shanghai vor“, erzählt Schmitt. Der Regisseur selbst kommt gerade aus Madrid. „Es war interessant zu sehen, wie das spanische Publikum auf den Film reagiert hat“, sagt Schmitt.

Gut zwanzig Minuten sucht Schmitt schon an der Lok – auf Hilfe verzichtet er aber. Zwischendurch macht er ein Foto von der Lokomotive. Dann greift er plötzlich zu und hat eine unscheinbare Box in der Hand. Aus der zieht er ein kleines Plastik-Einhorn: „Ein guter Schatz – den bring ich meiner Tochter mit“, verrät der Regisseur.

  • „Cleo“ von Regisseur Erik Schmitt kommt am 25. Juli in die deutschen Kinos.
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