Ostfriesland

Beherbergungsverbot: „Katastrophe für Hotels und Gaststätten“

Martin Teschke und den Agenturen
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Von Martin Teschke und den Agenturen
| 24.06.2020 22:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Nach dem Corona-Ausbruch im Bereich Gütersloh in Nordrhein-Westfalen hat Niedersachsen wie angekündigt Beschränkungen für Urlauber aus dieser Region beschlossen. Es gibt allerdings Ausnahmen.

Ostfriesland - Für die Eindämmung der Corona-Pandemie ist es wahrscheinlich notwendig, für Ostfrieslands Betreiber von Hotels, Pensionen und Gaststätten ist es eine neue Herausforderung: Nach dem Corona-Ausbruch im Bereich Gütersloh in Nordrhein-Westfalen hat Niedersachsen wie angekündigt Beschränkungen für Urlauber aus dieser Region beschlossen.

Touristen, die aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf kommen, dürfen nur noch mit ärztlichem Attest in Hotels, Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen in Niedersachsen übernachten. Wer aus den beiden Kreisen kommt, benötigt von diesem Freitag an eine Bescheinigung über einen negativen Corona-Test, teilte das Landesgesundheitsministerium am Mittwochabend mit. Der Test dürfe bei Ankunft in der Beherbergungsstätte höchstens 48 Stunden zurückliegen, heißt es. Ohne ein solches Attest gilt ein Beherbergungsverbot. Die neue Verordnung gilt vorerst bis zum 5. Juli.

Direkter Angriff

„Es ist wichtig, dass wir eine dynamische Entwicklung des Infektionsgeschehens wie im März verhindern, als das Virus unter anderem aus Skigebieten massiv nach Niedersachsen eingetragen wurde“, sagte Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD). Sonja Janssen, Geschäftsführerin des Tourismusverbands Nordsee, sagte am Nachmittag als sogar ein komplettes Beherbergungsverbot im Raum stand: „Das ist ein Image-Schaden für die gesamte Branche. Eine Katastrophe für Hotels und Gaststätten. Wir wissen nicht, wie wir das alles fürs Wochenende regeln sollen.“

Während sie sich über die kurzfristige rechtliche Veränderung sowohl für die Gastgeber als auch für die Urlauber ärgert, griff der Leeraner Landrat Matthias Groote (SPD) Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) direkt an. „Zuerst hat Laschet sich nicht getraut, eine Entscheidung zu fällen“, sagte Groote, „und jetzt müssen annähernd 81 Millionen Menschen darunter leiden.“ Laschet habe sich nicht an die Vereinbarung gehalten, bei einem Sieben-Tage-Wert von 50 Neuinfizierten pro 100 000 Einwohner einen „Lockdown“ zu verhängen; nun habe man im Kreis Gütersloh einen Wert von 270.

Sowohl Groote als auch seine Landratskollegen Olaf Meinen (parteilos) in Aurich und Holger Heymann (SPD) in Wittmund warten jetzt auf den genauen Wortlaut der neuen Regelung. Heymann warb um Verständnis: „Auch wenn die Einschnitte für sie hart sind, weil sie sich auf den langersehnten Urlaub bei uns an der Küste gefreut haben mögen, müssen wir die Touristen aus den Hotspots bitten, Verständnis für die Maßnahmen des Landes zu zeigen.“

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