Washington (dpa)
US-Marsrover „Perseverance“: Fehlschlag bei Bohrung
Eigentlich sollte der Rover „Perseverance“ Bodenproben entnehmen, doch etwas ging schief. „Der Mars überrascht uns weiter“, teilte die Nasa mit.
Der Rover „Perseverance“ hat erstmals zur Entnahme von Bodenproben den Mars angebohrt - aber das Röhrchen blieb leer.
„Erste Fotos und Daten zeigen ein erfolgreiches Bohrloch, aber keine Probe im Röhrchen - etwas, was wir bei Tests auf der Erde nie beobachtet haben“, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. „Der Mars überrascht uns weiter.“
Der Bohrversuch in einem ausgetrockneten See namens „Jezero Crater“ müsse nun genau untersucht werden, bevor weitere Bohrversuche gestartet würden. Insgesamt habe der Rover 43 Titan-Proben-Röhrchen an Bord. „Auch wenn das nicht das 'Hole-in-One' war, auf das wir gehofft hatten, gibt es immer ein Risiko, wenn man neue Dinge angeht“, sagte Nasa-Manager Thomas Zurbuchen.
„Ich bin überzeugt, dass wir das richtige Team haben, und wir werden weiterarbeiten hin zu einer Lösung, die Erfolg bringt.“ Die Gesteinsprobe soll eines Tages zurück zur Erde geschickt werden - wann und wie genau wird derzeit noch geplant.
„Perseverance“ (auf Deutsch etwa: Durchhaltevermögen) war Ende Februar mit einem riskanten Manöver auf dem Mars gelandet. Entwicklung und Bau des rund 2,5 Milliarden Dollar (etwa 2,2 Milliarden Euro) teuren Rovers hatten acht Jahre gedauert. Er soll auf dem Mars nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens fahnden sowie das Klima und die Geologie des Planeten erforschen.
Auch einen kleinen Helikopter hat er dafür mit auf den Mars gebracht, der Mitte April zum ersten Mal abgehoben und damit als erstes Luftfahrzeug einen Flug auf einem anderen Planeten absolviert hatte. „Ingenuity“ (auf Deutsch etwa: Einfallsreichtum), dessen ursprünglich auf rund 30 Tage angelegte Mission verlängert wurde, habe gerade bereits seinen elften Flug absolviert, wie die Nasa mitteilte - rund 130 Sekunden lang und 380 Meter weit.
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