Was Sie heute wissen müssen

Falsche Impfpässe | Irrer Emir | Fanatische Filmer

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Eine Kolumne von Timo Sager
| 16.09.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Das Land Niedersachsen setzt zunehmend auf 2G. Nur Geimpfte und Genesene kommen dann noch in den Genuss, Kinos, Theater oder Restaurants zu besuchen. Ein Test reicht nicht. Der Druck auf Nicht-Geimpfte steigt. Wie leicht es ist, sich einen gefälschten Impfpass zu besorgen, hat mein (längst geimpfter) Kollege Daniel Noglik in der vergangenen Woche im Selbstversuch geklärt. Für 180 Euro gab es das gelbe Papier auf einem Autobahn-Parkplatz. Jetzt hat er weiter recherchiert und entdeckte dabei: Es gibt gefälschte Impfpässe, die einen täuschend echten Stempel des Impfzentrums Hesel tragen. Auch die Nummern der Biontech-Chargen, die in den Fälschungen zu finden sind, wurden in Hesel verimpft. Dass die Pässe nicht echt sind, ist so gut wie nicht zu erkennen. Was die Begeisterung über den Impfstart in einem Rhauderfehner Altenheim, die Deutsche Presseagentur und eine Schweizer Gesundheitsbehörde mit den Fälschungen zu tun haben, berichtet Daniel Noglik in seinem Artikel.

Der deutsche Föderalismus hat viel Gutes. Leider neigt er bisweilen dazu, seine Qualitäten geschickt zu verbergen. Andrea und Karl-Heinz Münk aus Marcardsmoor fühlen sich von unterschiedlichen Quarantäneregeln schikaniert. Das Ehepaar hatte bei einem Besuch in Nordrhein-Westfalen Kontakt zu einem Mädchen, das mit dem Coronavirus infiziert war. Das Gesundheitsamt des Landkreises Aurich ordnete 14 Tage Quarantäne an. Während sich die anderen Kontaktpersonen des Mädchens in NRW nach fünf Tagen freitesten konnten, sitzen die Münks weiter zu Hause. 14 Tage soll die Isolation dauern. Sie beschwerten sich darüber und bekamen darauf Besuch von der Polizei. Marion Luppen hat mit Ehepaar und Gesundheitsamt gesprochen.

Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde für uns alle das Leben schwieriger. Den meisten von uns geht es trotzdem vergleichsweise gut. Das gilt schon ohne Bedrohung durch ein Virus nicht für obdachlose Menschen. Die Pandemie machte für sie alles noch schlimmer. Tagestreffs und andere Anlaufpunkte, die für sie einen warmen Kaffee, ein Essen oder einfach nur ein ruhiges Plätzchen bereithalten, mussten schließen oder strenge Besuchsregeln verhängen. Stephanie Tomé hat in Emden Dennis Krause getroffen. Er lebt seit 20 Monaten auf der Straße und erzählt, wie kurz der Weg aus dem normalen Leben unter die Brücke am Bahnhof ist, wie hart das Leben dort und wie schier unerreichbar der Weg zurück.

Ein Mann aus Berlin sorgt mit wirren Briefen über ein angebliches Emirat Ostfriesland für Verunsicherung. Auch unsere Redaktion hat ein solches Schreiben schon erreicht. In Berlin schikanierte der 40-Jährige Passanten und bedrohte sie. Er hat schwere psychische Probleme und eine beachtliche Anzahl an Eintragungen im Bundeszentralregister. Er wurde deshalb festgenommen und in einem Krankenhaus im Maßregelvollzug untergebracht. Denn inzwischen gehen Ärzte davon aus, dass der Mann zu einer Gefahr werden kann. So hatte er unter anderem Bundeswehr-Soldaten aufgerufen, einen Vorgesetzten zu erschießen. Jetzt drohte er damit, sich in einem Krankenhaus in die Luft zu sprengen. Andreas Ellinger berichtet.

Wer einen Fuß auf die Besucherterrassen von großen Flughäfen wie Düsseldorf, Frankfurt oder München setzt, muss aufpassen, nicht über Fototaschen, Stative oder Kameras zu stolpern. Die Aussichtsplattformen mit Logenblick auf Landebahnen und Rollfeld sind das Revier von sogenannten Planespottern. Sie sammeln Bilder von Flugzeugen jeglicher Art. Warum? Vermutlich einfach, weil es geht. Aber nicht nur Flugzeuge wecken den Jagdinstinkt einiger (in überwältigender Mehrheit männlicher) Zeitgenossen. Auch Schiffe können Objekt der fotografischen Begierde sein. In Ostfriesland gibt es dafür natürlich keinen besseren Platz als den Emder Hafen. Seit zehn Jahren wird der YouTube-Kanal „Am Seehafen“ nahezu täglich mit Videos von Schiffen gefüttert, die Emden anlaufen oder wieder ablegen. Gordon Päschel hat sich auf die Suche nach dem Mann hinter „Am Seehafen“ gemacht und fand heraus: Es ist gar keiner.

Was heute wichtig wird

  • Wie steht es um den lang ersehnten Breitbandausbau im Landkreis Aurich? Darüber erfahren die Auricher Kreistagsabgeordneten heute mehr. Marion Luppen berichtet.
  • Die Schausteller haben einen Termin für den Bliede-Park in Leer vorgeschlagen. Doch entscheiden muss der Feuerwehr- und Marktausschuss wann und wo der mobile Freizeitpark stattfinden wird. Katja Mielcarek beleuchtet die Situation.
  • Zur Eröffnung der Auricher Wissenschaftstage ging es am Mittwochabend um Mathematik und Fake News. Nicole Böning hat zugehört und berichtet.
  • Die FDP will von der Stadt Emden einiges zum MVZ  wissen: Wie sind diese Verluste entstanden? Welche Planung gibt es, die zukünftig solche Verluste vermeiden? Wer ist Betreiber, wer ist Geschäftsführer, wer ist ärztlicher Leiter in dem zukünftigen MVZ? Wie hoch sind die zu erwarteten Personalkosten? Im Ausschuss soll Auskunft gegeben werden. Mona Hanssen ist dabei.
  • Das Rote Kreuz und die Jugendmigrationsdienste luden Afghanen in Leer ein, um ihnen zu erklären, wie sie ihnen helfen können. Viele Hoffnungen zerplatzten. Ein Afghane erklärt seine Lage.

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