Krankheit

Siebenjährige aus Leer benötigt dringend Stammzellenspende

| | 28.09.2021 15:05 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Die siebenjährige Amilia aus Leer sucht dringend einen Stammzellenspender. Foto: privat
Die siebenjährige Amilia aus Leer sucht dringend einen Stammzellenspender. Foto: privat
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Amilia aus Leer hat Blutkrebs. Jetzt sucht sie dringend eine Stammzellenspende. Der Elternverein krebskranker Kinder aus Ostfriesland hilft mit einer Typisierungsaktion.

Leer - Eigentlich singt sie gern. Amilia denkt sich selbst Lieder aus, mag aber auch englische Lieder. Und sie tanzt. Tanzen ist das große Hobby der Siebenjährigen. All das geht gerade nicht. Das Mädchen aus Leer ist im Krankenhaus. Sie hat Blutkrebs. Der Elternverein krebskranker Kinder und ihre Familien in Ostfriesland und Umgebung hat zusammen mit der Deutsche Knochenmark Spenderdatei (DKMS) nun eine Typisierungsaktion für Amilia gestartet.

Derzeit ist Amilia auf einer Kinderkrebsstation in Oldenburg. „Es geht ihr so weit gut. Sie ist tapfer“, sagt ihre Mutter Eynur. Allerdings sind die beiden isoliert. Die Siebenjährige hat zwar gerade eine Chemo-Pause, ihr Immunsystem ist allerdings sehr schwach. Sie dürfe nicht mit Viren in Berührung kommen. Es ist eine schwere Zeit für Amilia und ihre Familie. Bei der Siebenjährigen wurde bereits zum zweiten Mal Blutkrebs festgestellt. „Diesmal ist es schlimmer als beim ersten Mal“, sagt ihre Mutter. Eigentlich hätte Amilia jetzt in der Schule lernen wollen. Es stand bereits fest, dass sie wegen der ersten Erkrankung und der vielen Fehltage, die erste Klasse wiederholen muss. Nun hat sie die Einschulung komplett verpasst.

Chemo hilft nicht mehr

Amilia leidet unter der Diagnose AML, einer akuten Form von Blutkrebs. Verschiedene Behandlungen wurden durchgeführt, beim ersten Mal schlug sie auch an. Vor einem Monat dann die Diagnose: Der Krebs ist zurück. „Jetzt wirken die Chemo-Therapien nicht mehr so gut, sie braucht eine Stammzellspende“, sagt ihre Mutter.

Dafür suchen nun DKMS und Elternverein einen passenden Spender. „Die 100 Familien des Elternvereins verteilen nunmehr in ganz Ostfriesland mehr als 1.000 Plakate und 6.000 Handzettel, um auf die Aktion aufmerksam zu machen“, teilt Ralph Gebler, Vorsitzender des Elternvereins, mit. Es ist anders als die Typisierungen in den Vorjahren, denn Interessierte müssen sich zu Hause typisieren lassen.

Wie kann man sich registrieren?

Wer noch nicht bei der DKMS registriert ist, Amilia aber helfen möchte, kann dies online tun. Unter http://go.zgo.de/Amilia geht es zur Registrierung. Wer Daten wie Adresse, Alter, Gewicht und Vorerkrankungen beantwortet hat, erfährt, ob er als Spender überhaupt infrage kommt. Ist das der Fall, wird ein Registrierungsset rausgeschickt. Das besteht vor allem aus einem Wattestäbchen, mit dem ein Wangenabstrich durchgeführt wird – leichter als ein Corona-Test. Die Probe wird zurück an die DKMS geschickt und dann heißt es warten. Wenn ein passender Spender gefunden wird, nimmt die DKMS Kontakt zu dieser Person auf.

Warum gibt es keine Aktion vor Ort?

Das ist wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. „Sonst haben wir Aktionen in Kaufhäusern oder Krankenhäusern gemacht“, sagt Ralph Gebler. Die Möglichkeit sich zu Hause testen zu lassen, werde aber nach seiner Kenntnis gut angenommen. „Wenn man sich bewusst dafür entscheidet, zieht man es auch durch“, sagt Gebler. Er verweist darauf, dass auch Geldspenden helfen würden.

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