Natur

Zugvogeltage stellen arktische Brutgebiete in den Mittelpunkt

| 17.04.2022 15:11 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Am Pilsumer Leuchtturm konnten Weißwangengänse beobachtet werden. Auch in diesem Jahr wird dort einer der Vogelbeobachtungsplätze sein. Foto: Florian Casius
Am Pilsumer Leuchtturm konnten Weißwangengänse beobachtet werden. Auch in diesem Jahr wird dort einer der Vogelbeobachtungsplätze sein. Foto: Florian Casius
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Die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer hat das Programm für die Zugvogeltage bekanntgegeben. Nicht nur Hobbyornithologen kommen auf ihre Kosten, sondern auch Gourmets.

Krummhörn/Ostfriesische Inseln - In wenigen Wochen sind die meisten der Zugvogelarten, die jetzt im Niedersächsischen Wattenmeer rasten, bereits in ihren Brutgebieten eingetroffen. Viele von ihnen brüten in der Arktis. Aber warum zieht es sie ausgerechnet in diese vermeintlich lebensfeindlichen Regionen, um dort ihre Kinderstube einzurichten? Das soll in diesem Jahr bei den 14. Zugvogeltagen erklärt werden. Die arktischen Brutgebiete sind das Schwerpunkt-Thema der Veranstaltungsreihe, die in diesem Jahr vom 8. bis 16. Oktober unter anderem auch in der Krummhörn und auf den Inseln stattfindet. Die Nationalparkverwaltung hat nun das Programm vorgestellt.

Bei Vorträgen und Exkursionen gebe es interessante und überraschende Einblicke in den besonderen Lebensraum im hohen Norden, heißt es in der Ankündigung. Im Mittelpunkt stehe unter anderem der Kiebitzregenpfeifer. Auch er brütet in der arktischen Tundra. Viele der rund 250 Veranstaltungen, die zwischen Dollart und Elbe und auf den Ostfriesischen Inseln angeboten werden, befassen sich mit ihm. Die Veranstaltungen sollen auf vielfältige Weise vermitteln, woher die Zugvögel kommen, wohin sie wollen und warum gerade das Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer von so großer Bedeutung für ihre langen Reisen zwischen nordischen Brutgebieten und südlichen Winterquartieren ist. „Zugvögel sind die besten Botschafter, um die besondere Bedeutung und Schutzwürdigkeit des Wattenmeeres zu vermitteln“, wird Nationalpark-Leiter Peter Südbeck in der Mitteilung zitiert.

Besonderheit der Zugvogeltage sind die Expertendinner

Gemeinsam mit den Nationalpark-Informationseinrichtungen und vielen Nationalpark-Partnern hab man ein attraktives und abwechslungsreiches Programm entworfen, um Gästen und Einheimischen die faszinierende Welt des Vogelzuges und die Bedeutung des Wattenmeeres näherzubringen. Es gebe im Herbst kaum einen besseren Ort als das Wattenmeer, um den Vogelzug so intensiv erleben zu können, so Dr. Rune Michaelis, der Koordinator der Zugvogeltage in der Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven.

Das Programm kann ab sofort auf www.zugvogeltage.de eingesehen werden. In den kommenden Wochen wird es fortlaufend ergänzt. Man kann zwischen Exkursionen zu Fuß, mit dem Rad, dem Schiff oder Bus wählen oder nach Vorträgen, Seminaren, Ausstellungen und Konzerten suchen. Ins Programm integriert sind zudem wieder die Vogelbeobachtungsstationen unter anderem am Pilsumer Leuchtturm. Eine weitere Besonderheit der Zugvogeltage sind die Expertendinner. Neben einem Vortrag wird den Teilnehmern ein nachhaltiges Menü serviert. Der Aviathlon, der Wettbewerb zwischen den Inseln und den Festlandsregionen um die meisten entdeckten Vogelarten, wird ebenfalls wieder angeboten. Jeder kann sich an dem Wettbewerb beteiligen. Auch im Vorfeld gibt es bereits Mitmach-Aktionen.

So hat die Nationalparkverwaltung zusammen mit der Gesellschaft für Naturfotografie (GdT) den Fotowettbewerb „Vögel des Wattenmeeres“ ins Leben gerufen. Einsendeschluss ist der 31. Juli. Weitere Infos unter www.fotowettbewerb-zugvogeltage.de/ und www.instagram.com/voegeldeswattenmeeres/.

Aktuelle Infos zum Zugvogel-Geschehen im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und zum Programm gibt es auch auf https://www.facebook.com/zugvogeltage/.

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