Neue Serie „Unser Klima“

Jeder von uns kann seinen Beitrag fürs Klima leisten

Joachim Braun
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Von Joachim Braun
| 07.05.2022 14:14 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Die Klimakrise ist das mit Abstand wichtigste Thema unserer Zeit. Symbolfoto: Frank Rumpenhorst/dpa
Die Klimakrise ist das mit Abstand wichtigste Thema unserer Zeit. Symbolfoto: Frank Rumpenhorst/dpa
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Kein Thema ist global und regional so wichtig wie der Einsatz gegen die Klimaerwärmung. In einer langfristig angelegten Serie wollen die OZ-Reporter darstellen, was wir alle tun können.

Ostfriesland - Eine Krise folgt derzeit auf die andere, unser Wohlstand und der gesellschaftliche Zusammenhalt werden so sehr auf die Probe gestellt, wie seit der Staatsgründung vor über 70 Jahren nicht mehr. Während allerdings der Ukraine-Krieg in absehbarer Zeit zu Ende sein wird, wird uns die menschengemachte Klimakrise für Generationen beschäftigen. Sie ist das mit Abstand wichtigste Thema unserer Zeit. Die Aussichten, die Klimaerwärmung auf das von der Politik angestrebte Ziel von 1,5 Grad zu beschränken, sinken von Tag zu Tag.

Ein Tornado, der am 16. August in Berumerfehn wütete, richtete großen Schaden an. Archivfoto: Noglik
Ein Tornado, der am 16. August in Berumerfehn wütete, richtete großen Schaden an. Archivfoto: Noglik

Während die von der Wissenschaft seit Jahrzehnten geäußerten Warnungen uns lange Zeit als abstrakt erschienen, haben wir auch in Ostfriesland zuletzt viele Wetterextreme erlebt, die den Klimawandel real werden ließen. Um nur zwei Extremereignisse aus dem vergangenen Jahr zu nennen: In der Krummhörn richtete in der Nacht zum 19. Juni ein Hagelsturm Millionenschäden an, ebenso wie der Tornado, der am 16. August in Berumerfehn, Gemeinde Großheide, 50 Häuser zerstörte oder beschädigte.

Eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten

Neben solch herausragenden Naturereignissen äußert sich der Klimawandel aber auch im Kleinen: Schneefall wird zu einem außergewöhnlichen Ereignis. Das Frühjahr beginnt früher und bringt dadurch fein austarierte Systeme zwischen Pflanzen und Tieren aus dem Gleichgewicht. Es regnet weniger häufig, dafür aber so heftig, dass die Wasserableitungssysteme buchstäblich überlaufen. Eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten können sich unter veränderten Umweltbedingungen bei uns festsetzen und mangels natürlichen Feinden nahezu ungehindert zulasten heimischer Arten ausbreiten. Und anderes mehr.

Die Klimakrise bestimmt längst auch einen Teil der Recherchearbeit in der OZ-Redaktion. Sie begegnet uns beinahe überall, weil sie auch in der kommunalpolitischen Diskussion voll angekommen ist. In einer ressortübergreifenden Arbeitsgruppe hat sich unsere Redaktion deshalb schon vor Monaten Gedanken gemacht, wie wir diesem Thema die Dringlichkeit geben können, die es verdient.

Beitrag durch Verhaltensänderungen und Achtsamkeit

Herausgekommen ist die langfristig, auf mindestens ein Jahr angelegte Serie „Unser Klima“, mit der wir heute beginnen werden. Endlich, denn wegen des alles überdeckenden Kriegs in der Ukraine und dessen Folgen bei uns, haben wir den Start zwei Monate lang immer wieder verschoben. Unser Anspruch ist, jeden Tag eine Geschichte über „Unser Klima“; aufgeteilt in sieben Komplexe: Wohnen, Mobilität, Energie, Küstenschutz, Arbeit, Natur, Gesundheit und Konsum. Der Ansatz ist für uns ein ungewohnter: Es geht nicht darum, nur Probleme zu benennen, nein, wir wollen auch konstruktiv sein und darstellen, welche Lösungen es gibt. Ganz egal, ob Kommunen und Unternehmen solche Lösungsansätze haben oder aber Bürger.

In der Serie werden mehrere Themenbereiche beleuchtet

Wir wollen zeigen, wie jeder von uns, durch Verhaltensänderungen, Achtsamkeit seinen Beitrag leisten kann. Wir berichten aber auch über die wirtschaftlichen Chancen für unsere Wind- und Wasserstoffregion. Für die Unternehmen eröffnen sich durch die Veränderungen ganz neue Perspektiven. In einem eigenen Themendossier werden wir die Artikel zum Nachlesen sammeln. Digitaljournalismus ist aber mehr als Text und Foto. Auf www.oz-online.de wird unsere Videoredaktion von Ostfriesen-TV ein neues Format starten, den „Klima-Checker“ mit ganz praktischen Hinweisen zum Klimaschutz, und weitere Serien zum Thema. Außerdem bereiten wir einen Podcast vor, für den sich die Reporter Daniel Noglik (Ostfriesland-Redaktion) und Kristina Groeneveld (Onlineredaktion) mit Menschen aus Ostfriesland unterhalten, die sich in Sachen Klimawandel besonders gut auskennen.

Zum Start bringen wir ein Interview mit Susanne Bei der Wieden, der Präsidentin der Reformierten Kirche, die bei ihrer Synode in Emden ein Klimaschutzkonzept diskutierte. Kindergerecht geschrieben ist der Beitrag über die Vögel im Wattenmeer. Und außerdem haben wir eine Umfrage nach der Haltung unserer Leser online gestellt.

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