Einsatz in der Nordsee Segler vor Juist aus Seenot gerettet

Michael Hillebrand
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Von Michael Hillebrand
| 06.06.2022 16:35 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Mit dem Seenotrettungskreuzer „Hamburg“ schleppte die DGzRS eine zuvor festgekommene Segelyacht nach Borkum. Im Hintergrund ist das Tochterboot „St. Pauli“ zu sehen. Foto: Die Seenotretter – DGzRS
Mit dem Seenotrettungskreuzer „Hamburg“ schleppte die DGzRS eine zuvor festgekommene Segelyacht nach Borkum. Im Hintergrund ist das Tochterboot „St. Pauli“ zu sehen. Foto: Die Seenotretter – DGzRS
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Beinahe wäre eine Segelyacht vor Juist zerstört worden. Seenotretter konnten den Skipper in Sicherheit bringen. Das war aber nicht so einfach.

Juist - Ein Segler ist auf einem Nordseetörn vor Juist in Seenot geraten. Das teilt die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in einer E-Mail mit. Laut ihr befand sich der Österreicher am Pfingstsonntag in Lebensgefahr. Seenotretter der Station Borkum schleppten ihn mit dem Rettungskreuzer „Hamburg“ aber schließlich sicher nach Borkum, heißt es.

Gegen 21 Uhr informierte die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven die deutsche Rettungsleitstelle See der DGzRS über den Notfall: Der Segler war mit seiner Yacht etwa eineinhalb Seemeilen (rund drei Kilometer) nordwestlich des Westendes von Juist festgekommen.

Yacht wurde Spielball der See

Bei ablaufendem Wasser und Nordostwind mit bis zu fünf Beaufort (38 Stundenkilometer) wurde die Yacht „in der sehr gefährlichen Brandungszone nördlich des Haaksgat zum Spielball der See“, so die DGzRS weiter. „Immer wieder schlugen die bis zu eineinhalb Meter hohen Wellen gegen seine etwa zehn Meter lange Segelyacht ,Azimuth‘ und warfen sie auf die betonharte Sandbank.“

Die Borkumer rückten sofort aus. „Für den Segler war es eine aussichtslose Lage. Über kurz oder lang hätte die Brandung seine Yacht kaputtgeschlagen“, wird Vormann Ralf Brinker zitiert. Erschwerend sei hinzugekommen, dass die Besatzung der „Hamburg“ zunächst nicht mit ihrem flachgehenden Tochterboot „St. Pauli“ dicht genug an den Havaristen herankam, um eine Leinenverbindung herzustellen. Zudem sei zu diesem Zeitpunkt der Wasserstand für einen Schleppversuch zu niedrig gewesen.

Ostfriesische Nordsee ist nichts für Anfänger

„In der aufgewühlten See der Brandungszone gelang es den Seenotrettern erst bei auflaufendem Wasser nach Mitternacht, mit dem Tochterboot den Havaristen ins tiefere Wasser zu ziehen.“ Der „sehr erschöpfte Skipper“ sei unverletzt geblieben.

Abschließend warnt die DGzRS nochmal: „Das Seegebiet der Ostfriesischen Inseln erfordert hohe Revierkenntnis und gilt auch unter erfahrenen Seglern als anspruchsvoll.“

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