Fußballer verschleppte Tochter Ex-Kickers-Spieler muss nicht ins Gefängnis

| 23.08.2022 15:30 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Als in Paraguay intensiv nach Andreas Egler und seiner neuen Frau gefahndet wurde, stellte sich das Paar der Polizei. Foto: Screenshot Staatsanwaltschaft Paraguay
Als in Paraguay intensiv nach Andreas Egler und seiner neuen Frau gefahndet wurde, stellte sich das Paar der Polizei. Foto: Screenshot Staatsanwaltschaft Paraguay
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Andreas Egler verschleppte mit seiner neuen Frau seine Tochter nach Paraguay, ohne Absprache mit der Mutter. Nach internationaler Fahndung stellte sich das Paar den Behörden. Nun folgte der Prozess.

Essen /GL/DPA - Der ehemalige Emder Fußballer Andreas Egler muss nicht ins Gefängnis. Egler, der von 2002 bis 2005 für Emden in der Oberliga spielte, hatte ohne Zustimmung seiner Ex-Frau die zehnjährige Tochter Clara im November 2021 nach Paraguay verschleppt und erhielt nun ebenso eine Bewährungsstrafe wie seine Begleiterin. Eglers neue Ehefrau hatte ebenfalls ihre Tochter ohne Absprache mit dem Vater mit nach Paraguay genommen.

Wie das zuständige Essener Amtsgericht am Dienstag auf Anfrage erklärte, haben die beiden Eltern der Verurteilung auf dem Strafbefehlswege über zehn Monate Haft auf Bewährung wegen gemeinschaftlicher zweifacher Kindesentziehung zugestimmt. Die Strafe sei für drei Jahre auf Bewährung ausgesetzt.

Sieben Monate untergetaucht

Zudem müssen die beiden Elternteile als Bewährungsauflage eine Geldbuße von je 2520 Euro zahlen, erläuterte ein Gerichtssprecher. Das strafrechtliche Verfahren in dem aufsehenerregenden Fall sei damit abgeschlossen.

Nach Angaben von Eglers Ex-Ehefrau hatten die beiden Elternteile nach der Verschleppung der Kindern in einem Abschiedsbrief erklärt, dass sie ihre Töchter nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollten.

Paar stellte sich im Juni

Die Kindesentziehung war nach schwierigen Verhandlungen und etwa sieben Monaten im Juni zu Ende gegangen. Das Auswanderer-Paar stellte sich wegen des hohen Fahndungsdrucks zunächst den Behörden in Paraguay und kehrte – wie zuvor die Mädchen – nach Deutschland zurück.

Das Unheil hatte im November 2021 seinen Lauf genommen. Egler, der in München lebte, holte seine Tochter bei der Mutter in Essen ab. Wenige Tage zuvor hatte das Mädchen ihren zehnten Geburtstag gefeiert, für ein Wochenende sollte es mit dem Vater nach London gehen, daher bekam er auch den Reisepass ausgehändigt.

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