Was Sie heute wissen müssen Zauberkarte | Vier-Tage-Woche | Lachgas

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Eine Kolumne von Timo Sager
| 15.09.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Ich wette, Sie ahnen gar nicht, was für ein mächtiges technisches Instrument Sie im Portemonnaie haben: die kleine Gesundheitskarte ihrer Krankenkasse. Sie stecken den Chip vermutlich nur einmal pro Quartal in das Lesegerät am Praxistresen und dann weiß der Arzt, mit wem und welcher Kasse abgerechnet wird. Standardfrage des Praxispersonals während des Einlesevorgangs: Ist Ihre Telefonnummer noch aktuell? Das war es aber in der Regel. Im Jahr 2006 sollte die Gesundheitskarte eingeführt werden. Aber es durfte dann nicht zu schnell gehen mit dem Fortschritt. Die Politik hatte Bedenken, dann lehnten Ärzte die Karte ab. Am Ende dauerte es bis Januar 2015 (!) bis es endlich so weit war. Nun haben wir 2022. Und was wird mit der Karte gemacht? Ach ja. Ist Ihre Telefonnummer noch aktuell? Dabei könnte die Karte wahre Wunderdinge, es müsste nur jemand mitmachen. Leben retten wäre eine Sache. Was noch? Claus Hock hat das recherchiert.

Im Kampf um die Köpfe müssen Unternehmen neue Wege gehen. Ein Wasserspender oder ein Zuschuss fürs Fitnessstudio reichen nicht mehr aus, um Leute zu finden. Gerade bestimmte Branchen leiden unter dem Fachkräftemangel besonders. Können andere Arbeitszeit-Modelle helfen? Beim Auricher Einzelhändler Rudnick hagelte es Bewerbungen, nachdem das Unternehmen die Vier-Tage-Woche eingeführt hatte. Auch der Heizungsbauer Hoogestraat aus Pewsum bietet seinen 24 Monteuren an, zusätzlich zum Wochenende einen Tag in der Woche frei zu machen. Die freuen sich über die neue Regelung. Und die Kunden haben auch noch was davon. Claus Hock erklärt das Modell.

Als ich Kind war, waren Sahnespender gerade groß in Mode. Gaspatrone rein, draufdrücken und zack ist der Erdbeerkuchen garniert. Ganz ohne waren die Spender nicht. Meine Ur-Oma kannte den „neimod’schen Krams“ nicht, guckte neugierig in die Tülle und drückte ab. Wie im Film. Ganz ohne sind vor allem die kleinen Patronen, die der Sahne den nötigen Druck verleihen, nicht. Aber nicht wegen möglicher Rahmreste im Gesicht, sondern wegen ihres Inhalts: Distickstoffmonoxid, besser bekannt als Lachgas. In England ist ein Phänomen aufgetaucht, das Sorgen macht: Kinder und Jugendliche inhalieren das Gas und versetzen sich so in einen Rausch. Vermehrt landen die Jungs und Mädels in England deswegen im Krankenhaus. Michael Kierstein hat mit ostfriesischen Medizinern gesprochen und sich erklären lassen, was daran gefährlich ist, und ob das Thema Ostfriesland schon erreicht hat.

Der Wolf von Friedeburg war auch in diesem Newsletter schon häufiger Thema. Im niedersächsischen Wolfsmonitoring wird aufgeführt, dass es in der Gemeinde sogar ein Rudel mit zwei Welpen gibt – das einzige in Ostfriesland. Einem der Tiere soll es nun an den pelzigen Kragen gehen. Das Land hat eine Abschussgenehmigung für das Raubtier erlassen. Offiziell ist es eine „artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zur Entnahme eines Wolfes in den Landkreisen Friesland und Wittmund“, um „kurzfristig einer weiteren Schadensausbreitung entgegenzuwirken“. Könnte der Wolf lesen, würde es vermutlich reichen, Flugblätter mit diesem Verwaltungsdeutsch in der Nähe von Rinderherden zu verteilen, um ihn zu vertreiben. Was genau dem Wolf zum Verhängnis wurde, weiß Imke Oltmanns.

Die Themen Energiesparen und Energiepreise sind heikel. Wir merken vor allem bei Facebook, wie angefasst viele Menschen auf Artikel dazu reagieren. Auch bei vermeintlichen Kleinigkeiten brennt einigen da – um im Bild zu bleiben – die Sicherung durch. Nun ist September und da ist Weihnachten nicht mehr weit (gucken Sie mal in die Supermarkt-Regale). Und da spielt Licht traditionell eine große Rolle. Haben wir in den vergangenen Jahren darüber berichtet, dass in irgendeinem Ort die Weihnachtsbeleuchtung aus Kostengründen nicht aufgehängt wird, war die Hölle los. Da steckt jede Menge Emotion drin. In diesem Jahr steht alles auf dem Prüfstand, was Energie verbraucht. Daniel Noglik hat darum nachgefragt, wie es in den Städten und Gemeinden in Sachen Weihnachtsbeleuchtung aussieht. Die wollen noch beraten. Fest steht: Die Entscheidung wird schwierig.

Und zum Schluss: Ich bin ein großer Fan unserer Video-Serie „Die Klima-Checker“. In der neuesten Folge geht es um das Thema Biogas. Was ist das und was kann es? Das erklärt Jasmin Keller.

Was heute wichtig wird

  • In Aurich werden immer wieder alkoholisierte Fahrer aus dem Verkehr gezogen. Besonders am Wochenende sind es erschreckend viele. Müssen strengere Strafen her? Warum denken die Fahrer nicht an die Folgen? Nicole Böning trifft jemanden, der wegen Alkohol am Steuer schon einmal seinen Führerschein verloren hat.
  • Die Stadt Leer hat die Chance ergriffen und mit Fördergeldern ein Bürgerbeteiligungsverfahren angestoßen. In vier Workshops können Bürger ihre Ideen für die zukünftige Entwicklung der Innenstadt einbringen. Katja Mielcarek berichtet.
  • Von einer 13-jährigen Weeneranerin wollte ein Mitzwanziger Fotos, auf denen sie ihren Rock hochzieht. Die Eltern erstatten Anzeige. Über den Fall berichtet Vera Vogt.
  • Die Deichacht Krummhörn hat viel vor. Unter anderem sind umfangreiche Arbeiten am Rysumer Nacken geplant. Michael Hillebrand wirft einen Blick auf die Pläne.
  • Wie wäre es mal wieder mit Äpfeln? Denise Cordes wirft in der neuen Folge von „Leckerst un Best“ einen Blick auf das beliebte Obst.
  • Marco Apfler ist Tattoo-Künstler aus Jever. Bei einem Besuch auf der Hamburger Reeperbahn wurde er entdeckt. Er tätowiert für RTL2 vor laufenden Kameras und begleitet Kieztouren von Olivia Jones. Susanne Ullrich stellt ihn vor. 
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