Apotheker machen schlechte Erfahrungen Immer mehr Notdienstkunden benehmen sich daneben

Der Not- und Nachtdienst für die Apotheker wird immer schwieriger. Beleidigungen und Belästigungen nehmen zu, berichtet der Norder Apotheker und LAV-Chef Berend Groneveld.
Norden - Apotheker werden im Nacht- und Notdienst immer häufiger beleidigt und belästigt. Das teilte Berend Groneveld, Vorstandsvorsitzender des Landesapothekerverbandes (LVA) Niedersachsen mit. Vermehrt seien Kunden an der Notdienstklappe oder am Telefon unfreundlich, berichtet der Norder von den Erfahrungen seiner Kollegen. „Der Umgangston ist rauer und die Hemmschwelle niedriger geworden.“ Solche Erlebnisse könnten für die Apothekerinnen und Apotheker schwerwiegende psychische Folgen haben, so Groeneveld.
Außerdem sei das ein zusätzlicher Stressfaktor bei der „ohnehin fordernden Aufgabe, im wirklichen Notfall schnell reagieren zu können“.Er wirbt um Verständnis dafür, dass die Apotheker im Notdienst nicht immer sofort parat stehen. Der Weg von den Betriebsräumen zum Notschalter kann schon mal ein paar Minuten dauern, macht Groeneveld deutlich.
Nicht nur der Ton ist rauer geworden. Die Apotheker merken auch, dass der nächtliche Bereitschaftsdienst als verlängerte Öffnungszeit verstanden wird. Es gebe Kunden, die sich nachts beraten lassen wollen oder nach freiverkäuflichen Arzneimitteln fragen. Oder sie rufen unnötig an, um sich zu vergewissern, ob die diensthabende Apotheke wirklich erreichbar ist. Groeneveld betont: Dafür ist der Nacht- und Notdienst nicht da, sondern nur für Notfälle.