„Stunde der Wintervögel“ Ab diesem Freitag Vögel zählen und Ergebnisse melden

| 04.01.2023 08:23 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Bei der Mitmachaktion sollen eine Stunde lang alle Vögel, die sich zum Beispiel an einem Futterhäuschen oder in einem Park aufhalten, in Zahl und Art erfasst werden. Foto: Pedersen/DPA-Zentralbild/DPA
Bei der Mitmachaktion sollen eine Stunde lang alle Vögel, die sich zum Beispiel an einem Futterhäuschen oder in einem Park aufhalten, in Zahl und Art erfasst werden. Foto: Pedersen/DPA-Zentralbild/DPA
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Der Naturschutzbund ruft zur diesjährigen „Stunde der Wintervögel“ auf. Vergangenes Jahr hatten 1250 Ostfriesinnen und Ostfriesen mitgemacht.

Ostfriesland - Ab Freitag ist es wieder soweit: Der Naturschutzbund (Nabu) ruft zu seiner Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ auf. Bis einschließlich Sonntag können Interessierte die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zählen und melden. „Im vergangenen Januar haben mehr als 176.000 Menschen mitgezählt. Fast 18.000 kamen dabei aus Niedersachsen, davon haben sich fast 1250 in Ostfriesland an der Aktion beteiligt“, wird Jan Fuchs von der Nabu-Regionalstelle Ostfriesland in einer Mitteilung zitiert.

In diesem Winter könnte es nach Einschätzung der Naturschützer weniger Betrieb an den Futterhäusern geben: Denn 2022 war ein Mastjahr. Das bedeutet, dass Eiche, Buche, Fichte und andere Bäume außerordentlich viele Früchte gebildet haben. „Kleiber, Eichelhäher, Kernbeißer und Buntspecht sowie Buchfink, der Bergfink als Wintergast und auch der Erlenzeisig leben von den Baumfrüchten. Für sie ist der Tisch in diesem Winter überreich gedeckt“, erklärt Fuchs. In den letzten Jahren sind Mastjahre nach Angaben des Nabu ungewöhnlich häufig aufgetreten. Das scheine eine Folge des Klimawandels zu sein, heißt es. Warme, trockene Sommer würden einen hohen Blütenansatz begünstigen. Und durch Spätfröste komme es im Folgejahr im Wald zu Stressblühereignissen und Massenfruchten.

So kann man sich beteiligen

„Interessant wird sein, wie sich die typischen Waldvogelarten diesen Winter verhalten werden“, so Fuchs. „Möglicherweise bleiben sie eher im Wald und kommen nicht so oft in die Siedlungen. Das würde bedeuten, dass wir weniger Futterhausgäste sehen und zählen.“ Allerdings hänge das auch immer vom Wetter am Zählwochenende ab. Bei der Zählung im Januar 2022 war der Haussperling der häufigste Wintervogel in Deutschlands Gärten, Kohlmeise und Blaumeise folgten bundesweit auf den Plätzen zwei und drei. In Niedersachsen und auch in Ostfriesland landeten Haussperling, Kohlmeise und Amsel auf den Plätzen eins bis drei.

Die „Stunde der Wintervögel“ ist laut Nabu Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und findet bereits zum 13. Mal statt. Wer mitmachen will, zählt eine Stunde lang an einem bestimmten Platz Vögel. Von jeder Art wird die höchste Anzahl notiert, die gleichzeitig zu sehen ist. Die Ergebnisse können per App unter www.nabu.de/vogelwelt, unter www.stundederwintervoegel.de oder unter www.nabu.de/onlinemeldung bis zum 16. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am Sonnabend und Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800/1157115 geschaltet.

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