Schlag gegen Drogenhändler Hinweise auf Darknet-Plattform kommen aus Oldenburg

| | 02.05.2023 15:54 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Die beleuchtete Tastatur eines Laptops spiegelt sich im Bildschirm. Ermittlern ist ein empfindlicher Schlag gegen eine Drogenhandels-Plattform im Darknet gelungen. Foto: Stein/DPA
Die beleuchtete Tastatur eines Laptops spiegelt sich im Bildschirm. Ermittlern ist ein empfindlicher Schlag gegen eine Drogenhandels-Plattform im Darknet gelungen. Foto: Stein/DPA
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Europol und FBI ist ein empfindlicher Schlag gegen Drogenhändler im Internet gelungen: Die entscheidenden Hinweise lieferten Ermittler aus Oldenburg. Hunderte Verdächtige wurden festgenommen.

Oldenburg/Den Haag - Unter Beteiligung der Oldenburger Polizei ist Ermittlern ein Schlag gegen die Betreiber eines illegalen Online-Marktplatzes im sogenannten Darknet gelungen, auf dem mit Drogen gehandelt worden sein soll. In neun Ländern seien insgesamt 288 Verdächtige festgenommen worden – darunter 52 in Deutschland, wie die europäische Polizeibehörde Europol mit Sitz in Den Haag am Dienstag mitteilte. Gegen sie werde wegen des Verkaufs oder des Kaufs von Drogen ermittelt, heißt es.

Die Zentrale Kriminalinspektion (ZKI) Oldenburg habe mit ihren Ermittlungen die Grundlage für die von Europol und der US-Bundespolizei FBI koordinierte Aktion gegen die Plattform „Monopoly Market“ geliefert, teilte die Polizeidirektion Oldenburg am Dienstag mit. „Die Kriminellen nutzen die vermeintliche Sicherheit des Darknets für ihre Straftaten und wähnen sich dort im Verborgenen“, sagte der Oldenburger Polizeipräsident Johann Kühme laut Mitteilung. „Wir werden auch weiterhin spezialisierte Ermittlerinnen und Ermittler einsetzen, damit dies ein Trugschluss bleibt.“

Behörden aus neuen Ländern arbeiten für Operation zusammen

Beteiligt waren an der „Operation SpecTor“ laut Europol Ermittler aus neun Ländern: Deutschland, den USA, Österreich, Frankreich, Polen, Brasilien, Großbritannien, der Schweiz und den Niederlanden. Ihnen sei es gelungen, mehr als 50 Millionen Euro in bar sowie in Form von Kryptowährungen zu beschlagnahmen, ebenso wie 117 Schusswaffen und insgesamt 850 Kilogramm Drogen, darunter Amphetamine, Kokain, LSD und Ecstasy. „Unser Zusammenschluss von Polizeibehörden aus drei Kontinenten beweist, dass wir alle besser sind, wenn wir zusammenarbeiten“, sagte Europol-Direktorin Catherine De Bolle laut Mitteilung. „Diese Operation sendet ein starkes Signal an die Kriminellen im Darknet: Die internationalen Strafverfolgungsbehörden haben die Mittel und die Fähigkeit, euch zu identifizieren und für eure illegalen Aktivitäten zur Rechenschaft zu ziehen – sogar im Darknet.“

In Oldenburg habe man Ende November 2021 unter Leitung der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internet- und Computerkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main mit den Ermittlungen gegen „Monopoly Market“ begonnen, teilte die Polizei mit. Bereits etwa einen Monat später sei es in enger Kooperation mit dem FBI gelungen, den Online-Marktplatz abzuschalten.

Etwa 21 Millionen Euro wurden auf der Plattform umgesetzt

Die Plattform sei über Server in Deutschland und Finnland betrieben worden, so die Oldenburger Ermittler. Zuletzt seien dort 403 Verkäufer aus der ganzen Welt aktiv gewesen, die mit Betäubungsmitteln gehandelt hätten. Über die gesamte Laufzeit des Mitte 2019 eröffneten Marktplatzes seien etwa 130.000 Verkäufe getätigt worden, bei denen Kryptowährungen im Wert von umgerechnet etwa 21 Millionen Euro umgesetzt worden seien.

Die Ermittlungen in Zusammenhang mit „Monopoly Market“ würden auch nach dem Schlag gegen die Plattform fortgesetzt, teilte Europol mit. Die Behörden hätten nun Zugang zu den Listen der Drogenkäufer. Tausende Kunden des illegalen Drogen-Umschlagplatzes im Internet müssten nun mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.

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