Nabu-Aktion „Stunde der Gartenvögel“ Beeinflusst das Klima die Vogelwelt in Ostfriesland?

| 02.05.2023 18:43 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Auch in Ostfriesland werden weniger Feldsperlinge gezählt. Foto: Warneke/dpa
Auch in Ostfriesland werden weniger Feldsperlinge gezählt. Foto: Warneke/dpa
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Vom 12. bis zum 14. Mai läuft die „Stunde der Gartenvögel“ des Nabu. Wird sich bei der Mitmachaktion zeigen, welche Vögel unter dem Klimawandel leiden und welche davon profitieren?

Ostfriesland - Wie verändert sich die heimische Vogelwelt aufgrund der Klimakrise? Erkenntnisse unter anderem dazu soll die „Stunde der Gartenvögel“ liefern. Darauf weist Jan Fuchs vom Naturschutzbund (Nabu) Ostfriesland in einer Mitteilung hin. Die Mitmachaktion des Nabu Deutschland und des bayerischen Naturschutzverband LBV läuft vom 12. bis zum 14. Mai. Die „Stunde der Gartenvögel“ findet in diesem Jahr bereits zum 19. Mal statt.

Eine Gewinnerin des wärmeren Winterwetters könnte laut Fuchs beispielsweise die Türkentaube sein. Bei ihr ergeben die Sichtungen seit Jahren eine leicht steigende Tendenz. „In Ostfriesland konnte die Türkentaube bei der Zählung in 2022 einen Zuwachs von zwölf Prozent verzeichnen. Es wird sich zeigen, ob der Trend bei dieser Zählung anhält“, so Fuchs.

Feldsperling findet weniger Nistplätze

Sorgen macht den Ornithologen der Feldsperling. Die Spatzenart steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste – auch in Niedersachsen. Der Feldsperling wird bei der „Stunde der Gartenvögel“ immer weniger gezählt. Er steht in Konkurrenz zum kräftigeren Haussperling und ist deshalb häufiger auf dem Land zu Hause.

Dort ist der Feldsperling laut Nabu durch die intensive Bewirtschaftung bedroht, weil er kaum noch Nahrung wie Samen und Insekten sowie Nistplätze findet. Im vergangenen Jahr rutschte der Feldsperling in Ostfriesland auf den siebten Platz (2021 war es Platz sechs) und folgte damit auf Haussperling, Amsel, Kohlmeise, Star, Blaumeise und Ringeltaube.

600 Ostfriesen zählten 2022

„Dank der vielen Teilnehmenden an der Nabu-Aktion ist es möglich, Trends für den Siedlungsraum abzulesen und wissenschaftlich auszuwerten“, heißt es in der Mitteilung. Im vergangenen Jahr waren es bundesweit 67.000 Menschen, die aus mehr als 44.000 Gärten über 1,5 Millionen Vögel gemeldet haben. Davon kamen mehr als 600 Teilnehmer aus Ostfriesland, die in mehr als 400 Gärten knapp 16.000 Vögel gezählt haben.

„Wer teilnimmt, profitiert auch selbst, denn Studien haben gezeigt: Wer Vögel beobachtet, beeinflusst sein psychisches Wohlbefinden positiv und lebt gesünder“, erklärt Fuchs. „Und natürlich lernt man viel über Vögel und die Natur vor der eigenen Haustür.“

So funktioniert die Vogelzählung

Von einem ruhigen Platz im Garten, Park, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Die Beobachtungen können online hier www.stundedergartenvoegel.de gemeldet werden, aber auch per Post oder am 13. Mai von 10 bis 18 Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800/1157115. Meldeschluss ist der 22. Mai.

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