Zu laute Störgeräusche Feuerwarnsystem an Emder Grundschule kann nicht genutzt werden

| | 17.06.2023 08:28 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Weil das Rauchmeldesystem wegen zu lauter Störgeräusche ausgeschaltet ist, werden Kinder und Erwachsene im Notfall nicht gewarnt. Fotos: Hanssen
Weil das Rauchmeldesystem wegen zu lauter Störgeräusche ausgeschaltet ist, werden Kinder und Erwachsene im Notfall nicht gewarnt. Fotos: Hanssen
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Bei einer Begehung der Grundschule Constantia sprach die Schulleiterin von einem großen Problem mit der Brandmeldeanlage. Die Stadtverwaltung weiß offenbar schon länger Bescheid.

Emden - Im Falle eines Feuers an der Grundschule Constantia könnten die Kinder und Erwachsenen im Gebäude möglicherweise nicht richtig gewarnt werden. Schulleiterin Julia Bredemeier erklärte bei einer Begehung der Politik und dem Gebäudemanagement der Stadt am Mittwoch, dass vom Rauchmeldesystem nach einer gewissen Betriebszeit so ein lautes Rauschen übertragen werde, dass Kinder wie Lehrkräfte Kopfschmerzen davon bekämen und sich nicht konzentrieren könnte. „Es ist daher immer ausgeschaltet“, sagt sie. Die Folge: Im Falle eines Feuers wird zwar die Feuerwehr alarmiert, ein Signalton im Gebäude ist aber nicht zu hören.

Der Schulausschuss des Rats fand in der Grundschule Constantia statt. Das Gremium besucht alle Schulen abwechselnd, um sich jeweils vor Ort ein Bild von der Situation zu machen.
Der Schulausschuss des Rats fand in der Grundschule Constantia statt. Das Gremium besucht alle Schulen abwechselnd, um sich jeweils vor Ort ein Bild von der Situation zu machen.

Vor Ort zeigte sich die Politik entsetzt über das technische Problem. „Das muss umgehend erledigt werden“, sagte FDP-Ratsherr Alexander von Glisczynski. Er ist Vorsitzender des Ausschusses für Gebäudemanagement. Auf die Nachfrage bei Bredemeier, ob die Stadtverwaltung beziehungsweise das Gebäudemanagement (GME) Bescheid wisse, sagte sie: „Das haben wir schon gemeldet.“ Bislang aber ohne Erfolg. Das verwundert insbesondere, da die Brandschutzbeauftragte der Stadt als sehr akkurat gilt.

Wunsch der Politik: Mangel schnellstmöglich beheben

Vor kurzem war bei den Matjestagen beispielsweise ein langjähriger Schausteller frühzeitig abgereist, weil sein Stand, der nach seinen Aussagen wie immer aufgestellt war, nun den Brandschutzvorgaben offenbar nicht entsprach. Das Bunkermuseum wird in den kommenden Monaten aufwendig derart umgebaut, dass es Notausgänge bekommt. Ohne diese darf es nicht wieder öffnen. Am Hochhaus Schreyers Hoek hatte es Maßnahmen gegeben, um die Anfahrt der Feuerwehr zu erleichtern. Das sind nur ein paar der Beispiele, bei denen die Beamtin maßgeblich beteiligt war.

Wie sicher sind die Kinder an der Grundschule Constantia bei dauerhaft ausgeschalteter Brandmeldeanlage? Bevor es zum Ernstfall kommt, soll die Stadt den Mangel beheben, fordert die Politik.
Wie sicher sind die Kinder an der Grundschule Constantia bei dauerhaft ausgeschalteter Brandmeldeanlage? Bevor es zum Ernstfall kommt, soll die Stadt den Mangel beheben, fordert die Politik.

Zum Fall in der Grundschule Constantia hat Alexander von Glisczynski noch am Abend nach der Begehung eine E-Mail an die Stadtbaurätin Irina Krantz geschickt. Das Schreiben liegt auch dieser Zeitung vor. Darin schreibt er unter anderem: „Ich bitte Sie sehr darum, diesen Mangel umgehend durch das GME beheben zu lassen, damit der Schulbetrieb wieder uneingeschränkt ohne Angst von Kindern und Lehrern erfolgen kann.“

Bei einer Schulbegehung in Constantia schauten sich die Politikerinnen und Politiker Mängel an. Neben dem rauschenden Brandmeldesystem sind es Fenster, die nicht mehr richtig öffnen und schließen.
Bei einer Schulbegehung in Constantia schauten sich die Politikerinnen und Politiker Mängel an. Neben dem rauschenden Brandmeldesystem sind es Fenster, die nicht mehr richtig öffnen und schließen.

Julia Bredemeier hatte außerdem darauf hingewiesen, dass einige Fenster in der Schule nicht mehr gut geöffnet und geschlossen werden können. „Die Stabilität der Rahmen ist hier teilweise nicht mehr gegeben. Auch hier bitten wir um die Behebung des Mangels“, schreibt der Ratsherr dazu. Da er nach einer Woche weder eine Antwort noch überhaupt eine Eingangsbestätigung seiner E-Mail von der Stadtbaurätin erhalten habe, wie er am Mittwoch eine Woche nach der Sitzung dieser Zeitung mitteilte, habe er sich nun an den Verwaltungsvorstand gewandt. „Leider muss ich nun den offiziellen Weg über den Vorstand gehen, damit das Thema endlich schnell erledigt wird“, schreibt von Glisczynski dazu.

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