Mit Festakt eröffnet Endlich 200 – Leer feiert seine Stadtrechte

| | 11.07.2023 20:14 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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200 Jahre Stadtrechte feierten Bürgermeister Claus-Peter Horst (links), seine Frau Edith und Ministerpräsident Stephan Weil im Historischen Rathaus in Leer. Foto: Ortgies
200 Jahre Stadtrechte feierten Bürgermeister Claus-Peter Horst (links), seine Frau Edith und Ministerpräsident Stephan Weil im Historischen Rathaus in Leer. Foto: Ortgies
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Leer hat seine Stadtrechte seit 200 Jahren. Das wird ab jetzt gefeiert. Es gibt 99 Aktionen zum Jubiläum.

Leer - Jetzt geht es los: Seit Dienstag wird in Leer die offizielle Ernennung zur Stadt gefeiert. Am 11. Juli 1823 unterzeichnete Georg IV., König des vereinigten Reichs Großbritannien und Irland und König von Hannover, die Verfassungsurkunde der Stadt Leer und verlieh ihr damit die Stadtrechte. Erster Bürgermeister der Stadt war Abraham Ehrlenholtz.

"Leer ist liebenswert" befand Claus-Peter Horst in seiner Rede. Foto: Ortgies
"Leer ist liebenswert" befand Claus-Peter Horst in seiner Rede. Foto: Ortgies

Sein Amtsnachfolger Claus-Peter Horst (parteilos) durfte 200 Jahre später im historischen Rathaus diesen Verwaltungsakt feiern. Er lobte das enorme Engagement, mit dem die Leeraner ihren Stadtrechtsgeburtstag feiern. „Es gibt 99 Aktionen von Einrichtungen, Vereinen und Verbänden zum Thema Stadtrechte“, sagt er. Als Beispiel nannte er ein Projekt der Eichenwallschule. Kinder der Schule haben Informationen zu historischen Orten in Leer eingesprochen, die Besucher anhand von QR-Codes hören können.

Stephan Weil (rechts) trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Foto: Ortgies
Stephan Weil (rechts) trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Foto: Ortgies

In seiner Rede versuchte Horst, auch den Charakter der Stadt festzumachen. Und er einigte sich letztendlich auf: „Leer ist liebenswert.“ Moderiert wurde der Auftakt vom ehemaligen Leiter des Heimatmuseums in Leer, Burkhard Sonnenburg. Musik kam von Jürgen Brinker.

Führte durch den Abend: Kulturhistoriker Burkhard Sonnenburg. Foto: Ortgies
Führte durch den Abend: Kulturhistoriker Burkhard Sonnenburg. Foto: Ortgies

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) war als Schirmherr der Feierlichkeiten nach Leer gekommen und konnte den liebenswerten Charakter von Leer und den Ostfriesen nur unterstreichen: Er hob in seiner Rede die gute Infrastruktur der Stadt mit Kliniken und Hochschule hervor.

Stephan Weil ist Schirmherr der Feierlichkeiten. Foto: Ortgies
Stephan Weil ist Schirmherr der Feierlichkeiten. Foto: Ortgies

Außerdem betonte er, dass Leer es verstünde, sich zukunftsfähig zu halten und hob die Ansiedlung von IT-Firmen hervor. Auch bei den erneuerbaren Energien seien Ostfriesland und Leer weit vorn. Auch den Ostfriesen attestierte er einen hervorragenden Charakter: „Mit vielen Politikern aus der Region kann man sachlich sehr gut diskutieren. Beim Thema Regionalität sind sie sich der Friesischen Freiheit sehr bewusst“, sagt er. Außerdem lobte er die Leeraner für ihre natürliche Zurückhaltung: „In Ostfriesland ist man eher skeptisch. Euphorie überlassen wir den Rheinländern“, sagte er.

Hannover und Leer vereint: Stephan Weil (links) und Claus-Peter Horst. Foto: Ortgies
Hannover und Leer vereint: Stephan Weil (links) und Claus-Peter Horst. Foto: Ortgies

In seiner Rede outete sich Weil auch als Fan der TV-Krimireihe „Friesland“. „Ich schaue mir gern die Aufnahmen der herrlichen Altstadt an. Außerdem ist es die einzige Apotheke im Land, bei der man hinterher noch Fritten kaufen kann“, sagt Weil im Bezug auf den Krimi-Drehort in der Altstadt.

Dr. Paul Weßels erklärte den Gästen des Festaktes, wie Leer zu seinen Stadtrechten kam. Foto: Ortgies
Dr. Paul Weßels erklärte den Gästen des Festaktes, wie Leer zu seinen Stadtrechten kam. Foto: Ortgies

Zum Schluss hielt Dr. Paul Weßels, selbst Leeraner und Leiter der Landschaftsbibliothek der Ostfriesischen Landschaft, einen Festvortrag über den langen Weg zu den Stadtrechten in Leer. Er kam in seinem Vortrag zu dem Schluss, dass Leer sich seit Jahrhunderten in Sachen Toleranz übt. „Die Vielfalt und Offenheit der Stadt lässt sich historisch wunderbar nachweisen und belegen“, beendete Weßels seinen Vortrag.

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