Was Sie heute wissen müssen Emder Bad abgebrannt | Achtung Blitzer! | Kein Pannendienst

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 12.07.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Ausgerechnet das Van-Ameren-Bad. Das Emder Freibad, für das nicht die Stadt, sondern ein Förderverein Sorge trägt, ist am Dienstagmorgen abgebrannt. Auf zwei Millionen Euro Schaden belaufen sich die ersten Schätzungen der Polizei. Das Betriebsgebäude mit Kassen, Umkleiden und Toiletten wurde trotz der mit Großaufgebot löschenden Feuerwehr zerstört. Nach ersten Ermittlungen kommt Brandstiftung als Ursache für das Feuer durchaus in Frage. Heiko Müller, Mona Hanssen, Sven Schiefelbein und Markus Weymer (OTV) berichten.

Dass das Van-Ameren-Bad eine Herzenssache für viele ist, ist schon lange klar. Dass aber angesichts des verheerenden Brandes so viel Zusammenhalt gezeigt wird, beeindruckt dennoch. Das wurde bei dem privaten Spendenaufruf von Nils Luitjens deutlich. Der Emder, der zum Frühschwimmen ins Bad kommt, hatte die Online-Aktion schon früh gestartet. Bis mittags waren mehr als 60.000 Euro zusammen. „Meine Kindheit stand heute in Flammen. Auch ich spende für den Wiederaufbau“, schreibt Nicole F. Wie Mona Hanssen schreibt, soll das Bad so schnell wie möglich wieder geöffnet werden.

Auch „Ein Herz für Ostfriesland“, das Hilfswerk der Zeitungsgruppe Ostfriesland, will die Betreiber des Emder Bürgerbades unterstützen. Seit gestern kann über unser Hilfskonto gespendet werden. Garantierte 100 Prozent der Einnahmen kommen dem Wiederaufbau des Van-Ameren-Bades zugute. Heiko Müller mit den Einzelheiten.

Möge es dem mutmaßlichen Brandstifter so ergehen wie dem 47-jährigen Emder, der vor knapp zwei Jahren mit einem Sabotageakt fast das Emder Feuerschiff versenkt hätte. Der Mann wurde geschnappt und muss für eineinhalb Jahre ins Gefängnis. Das Oberlandesgericht Oldenburg hat die Revision des Mannes als unbegründet zurückgewiesen.

Und noch einmal Emden: Wer immer mal wieder an unkoordinierten Zuckungen des Gasfußes leidet, sollte künftig das Auto besser stehen lassen und zu Fuß gehen. Denn die Stadt hat seit kurzem eine neue vollmobile Blitzeranlage im Einsatz. Es handelt sich um ein kleines Gerät, ähnlich einer Kamera auf einem dreibeinigen Stativ, das innerhalb kürzester Zeit auf- und wieder abgebaut werden kann, berichtet Mona Hanssen. Im vergangenen Jahr waren solche vollmobile Blitzer bundesweit aus dem Verkehr gezogen worden, weil die Kameras nachgerüstet werden mussten. Jetzt ist die Schonfrist vorbei.

Aber nicht nur in Emden wird zu schnelles Fahren bestraft. Feste Blitzer sind an einigen Straßen aufgestellt und passen auf. Autofahrer, die viel in der Region unterwegs sind, wissen längst, wo die „Starenkästen“ stehen. Für alle anderen hat Nikola Nording nicht nur die Standorte aufgeschrieben, sondern auch noch eine Reihe interessanter Details dazu. Zum Beispiel: Der rentabelste Blitzer am Auricher Ortsausgang, auf der B 72 in Richtung Leer. Allein voriges Jahr löste das Gerät 25.000 Mal aus, also im Durchschnitt etwa alle 20 Minuten.

Nicht weit entfernt von diesem Blitzer, an der Kirchdorfer Straße in Aurich, haben die Behörden die „Sportsbar“ geschlossen, wegen des Betriebs illegaler Glücksspielautomaten. In einer Wohnung wurden im Zuge der Razzia zudem Drogen aufgefunden und sichergestellt. Darüber hinaus leiteten die Behörden Verfahren wegen illegalen Aufenthalts in der Bundesrepublik Deutschland und des Verdachts der Ausbeutung von Arbeitskräften ein. Marion Luppen berichtet.

Eine der ersten Regeln, die man als Journalist lernt, ist die, sich allzeit gut mit Sekretärinnen zu stellen - gerne auch durch kleine Aufmerksamkeiten, etwas Schokolade oder auch was Flüssiges. Denn Sekretärinnen ermöglichen den Zugang zu ihren Chefinnen und Chefs - oder auch nicht. Im Besonderes gilt das für Schulsekretärinnen. Ihre Aufgaben sind in den vergangenen Jahren ständig mehr geworden. Deshalb spricht das Ministerium inzwischen auch von Sachbearbeiterinnen. Nicht geändert hat sich die Gehaltsstufe, was unfair ist. Thematisiert hat das neulich Schulleiter Rüdiger Musolf vom Gymnasium Ulricianum Aurich. Lars Löschen hat mit ihm und mit Betroffenen gesprochen.

Zum Schluss noch was Kurioses. Ostfriesland wirbt gerne und leidenschaftlich um Radtouristen. Schön und gut. Nur, wenn sie eine Panne haben, dann zeigen sich die Schwächen dieser Kampagnen. So wie bei einem Radfahrer aus Dortmund, der nahe Wiesmoor einen Schaden hatte. Sonntags. Da montags alle Radhändler Ruhetag haben, konnte ihm niemand helfen. Außer dem ADAC, der das Zweirad auf den Zughaken eines Abschlepp-Lasters schnallte. Ole Cordsen mit einer kuriosen, aber auch irgendwie peinlichen Geschichte.

Was heute wichtig wird:

  • Im Westerhammrich in Leer liegen schon die Heuballen, dabei ist noch Brut- und Setzzeit, die Hunde müssen noch an der Leine geführt werden. Geht da alles mit rechten Dingen zu, will Katja Mielcarek wissen.
  • Die Alte Zollstation in Detern steht leer. Das ist nicht schön für Besitzer und Gemeinde. Welche Möglichkeiten gibt es denn eigentlich für einen Cafébetrieb? Nikola Nording fragt nach.
  • Eigentlich sollte bis Ende Juni ein Konsolidierungskonzept für den Auricher Haushalt stehen. Das forderten die Fraktionen. Tatsächlich liegt aber noch nichts vor. Gabriele Boschbach fragt nach.
  • Ein Polizeibeamter aus Aurich soll bei der Festnahme eines Mannes, der im Multi-Markt randaliert hatte, handgreiflich geworden sein. Dieser klagte über Ohrenschmerzen. Bettina Keller begleitet die Verhandlung.
  • Ein neuer Service des NLWKN gibt aktuelle Pegelstände des Grundwassers an. Kurios: Die Meldestelle auf Norderney ist tiefrot. Imke Oltmanns will nun wissen: Trocknet Norderney aus?
  • Seit kurzem steht ein Fahrradcontainer im Emder Stadtgarten. Dort können 16 Räder in Boxen geparkt werden. Mona Hanssen und Heiko Müller haben den Test gemacht, der enttäuschend ausfiel.
  • Mehrere Reisebusse kommen täglich nach Suurhusen, um sich den (einst) schiefsten Kirchturm der Welt anzuschauen. Hannah Weiden berichtet über die Senioren, die den Ort schön machen.
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